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«MeToo» à la Duterte Den philippinischen «Glüschtlern» geht es an den Kragen

  • Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte lässt öffentliche sexuelle Belästigung künftig bestrafen.
  • Das Gesetz sieht bei Verstössen Geldstrafen, aber auch Gefängnis vor.
  • Duterte selbst gilt als eher fragwürdige Figur in diesem Thema.

Wer auf den Philippinen einer Frau hinterher pfeift, anzügliche Blicke wirft, oder frauenfeindliche Bemerkungen macht, bekommt künftig die ganze Härte des Gesetzes zu spüren.

Auch für homophobe und transphobe Beleidigungen oder das ständige Erzählen schmutziger Witze soll es nach dem Willen des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte schmerzliche Bussen oder gar Arrest absetzen.

Auf Exhibitionismus, Befummeln, Stalken, Kneifen oder das Reiben an fremden Körpern stehen künftig bis zu sechs Monate Gefängnis.

Wolf im Schafspelz?

Das bereits im April unterzeichnete, aber erst jetzt veröffentlichte «Gesetz über Sichere Räume» erstaunt umso mehr, als der Präsident selbst in Sachen Frauenfeindlichkeit kein unbeschriebenes Blatt ist. Gegen die meisten der darin aufgeführten Bestimmungen soll der 74-Jährige schon selber verstossen haben.

Ende vorigen Jahres löste der Staatschef, der das 106-Millionen-Einwohner-Land seit Mitte 2016 regiert, mit einer Anekdote aus seiner Jugendzeit einen Sturm der Entrüstung aus. Duterte erzählte darin, wie er als Teenager einem schlafenden Dienstmädchen ins Höschen gefasst hatte.

Im August 2018 hatte er in einer Rede gesagt: «Solange es viele schöne Frauen gibt, gibt es auch viele Vergewaltigungsfälle.» In einer anderen Rede hatte er Soldaten geraten, Rebellinnen in die Geschlechtsorgane zu schiessen.

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