Nachdem im Norden Spaniens ein Feuer explosionsartig ausgebrochen war, berichteten Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung Soto de Vinuelas, dass die Polizei über Lautsprecher zur sofortigen Flucht ausgerufen habe: «Alle raus, alle aus dem Haus! Nehmt nichts mit, packt eure Taschen nicht, nur raus!»
Wegen der sich rasch ausbreitenden Flammen mussten 180 Menschen aus der betroffenen Region in Sicherheit gebracht werden. Rund Tausend Hektar Land wurden verwüstet.
Dabei ist nach Angaben der Behörden ein Mensch ums Leben gekommen. Der etwa 50-Jährige sei am Montagabend mit schweren Verbrennungen in einem Haus der Siedlung Tres Cantos gefunden worden, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE. Er habe Verbrennungen von 98 Prozent seiner Haut erlitten und sei wenig später in einem Spital gestorben.
-
Bild 1 von 2. Ein Helikopter löscht in Tres Cantos das Feuer. (12.8.2025). Bildquelle: Keystone / ZIPI.
-
Bild 2 von 2. Auch Wohnhäuser im Wohngebiet Soto de Vinuelas in Tres Cantos sind nicht von den Bränden verschont geblieben. (12.8.2025). Bildquelle: Keystone / ZIPI.
Während der Brand nördlich von Madrid inzwischen unter Kontrolle gebracht wurde, kämpften Einsatzkräfte weiter gegen Brände in León, Zamora, Ourense und Cádiz, wo in der Nähe des auch bei Touristen beliebten Ferienorts Tarifa im Süden Spaniens mehr als 2000 Menschen in Sicherheit gebracht werden mussten.
-
Bild 1 von 2. Touristen und Einwohner von Atlanterra haben die Nacht auf den 12. August in der Miguel-de-Cervantes-Schule in Tarifa verbracht. (12.8.2025). Bildquelle: Keystone / ROMAN RIOS.
-
Bild 2 von 2. Einige Leute sind heute in ihre Häuser zurückgekehrt, wie die Verwaltung der Provinz Cádiz mitteilte. (12.8.2025). Bildquelle: Keystone / ROMAN RIOS.
Auch Frankreich befindet sich aufgrund der Hitze im Ausnahmezustand. Für 14 Departemente wurde die höchste Hitzewarnstufe erlassen.
-
Bild 1 von 2. Menschen stehen am Strand von Saint-Jean-de-Luz im Südwesten Frankreichs Schlange, um zu duschen. (11.8.2025). Bildquelle: Keystone / NICOLAS MOLLO.
-
Bild 2 von 2. Im öffentlichen Raum wie etwa in der Pariser Metro sind Menschen mit Warnhinweisen ermahnt worden, ausreichend zu trinken und sich vor der Hitze zu schützen. (Paris, 11.8.2025). Bildquelle: Keystone / AURELIEN MORISSARD.
Etliche Städte reagierten mit innovativen Massnahmen zur Bewältigung der Hitzewelle. Um der Bevölkerung die Möglichkeit zur Abkühlung zu verschaffen, hält die Grossstadt Lyon etwa einen Park die ganze Nacht über geöffnet, damit Menschen dort unter freiem Himmel übernachten können.
Zwei klimatisierte Museen öffneten zudem kostenlos ihre Türen, um Menschen einen kühlen, erfrischenden Raum zu bieten. In Bordeaux im Südwesten wurde ein Zentrum geöffnet, in dem Obdachlose Schutz vor der Hitze finden sollen.
Urlaubsinseln wie Kefalonia und Zakynthos, beliebte Reiseziele wie die Halbinseln Peloponnes und Chalkidiki: Auch in Griechenland wüten wieder Brände in etlichen Regionen.
Aktuell sind unter anderem auf der Insel Zakynthos Häuser von einem Grossbrand bedroht, wie die Zeitung «Kathimerini» berichtet. In der Region Fokida nördlich der Halbinsel Peloponnes brennt es ebenso wie auf der Insel Kefalonia, wo jedoch keine Wohngebiete in Gefahr sind.