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Mitte August Südeuropa kämpft weiter mit Waldbränden und Gluthitze

Im Norden Spaniens stirbt ein Mann und im Ferienort Tarifa werden Hunderte evakuiert. Die Bilder sprechen für sich.

Nachdem im Norden Spaniens ein Feuer explosionsartig ausgebrochen war, berichteten Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung Soto de Vinuelas, dass die Polizei über Lautsprecher zur sofortigen Flucht ausgerufen habe: «Alle raus, alle aus dem Haus! Nehmt nichts mit, packt eure Taschen nicht, nur raus!»

Wegen der sich rasch ausbreitenden Flammen mussten 180 Menschen aus der betroffenen Region in Sicherheit gebracht werden. Rund Tausend Hektar Land wurden verwüstet.

Einige übrig gebliebene Äste verbrannter Bäume.
Legende: Unterdessen ist es den Feuerwehrleuten in Soto de Vinuelas gelungen, die Waldbrände einzudämmen. (12.8.2025) Keystone / ZIPI

Dabei ist nach Angaben der Behörden ein Mensch ums Leben gekommen. Der etwa 50-Jährige sei am Montagabend mit schweren Verbrennungen in einem Haus der Siedlung Tres Cantos gefunden worden, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE. Er habe Verbrennungen von 98 Prozent seiner Haut erlitten und sei wenig später in einem Spital gestorben.

Während der Brand nördlich von Madrid inzwischen unter Kontrolle gebracht wurde, kämpften Einsatzkräfte weiter gegen Brände in León, Zamora, Ourense und Cádiz, wo in der Nähe des auch bei Touristen beliebten Ferienorts Tarifa im Süden Spaniens mehr als 2000 Menschen in Sicherheit gebracht werden mussten.

Auch Frankreich befindet sich aufgrund der Hitze im Ausnahmezustand. Für 14 Departemente wurde die höchste Hitzewarnstufe erlassen.

Etliche Städte reagierten mit innovativen Massnahmen zur Bewältigung der Hitzewelle. Um der Bevölkerung die Möglichkeit zur Abkühlung zu verschaffen, hält die Grossstadt Lyon etwa einen Park die ganze Nacht über geöffnet, damit Menschen dort unter freiem Himmel übernachten können.

Zwei klimatisierte Museen öffneten zudem kostenlos ihre Türen, um Menschen einen kühlen, erfrischenden Raum zu bieten. In Bordeaux im Südwesten wurde ein Zentrum geöffnet, in dem Obdachlose Schutz vor der Hitze finden sollen.

Ein Helikopter löscht ein Feuer.
Legende: Auch das griechische Ministerium für Bürgerschutz ruft die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, vorsichtig zu sein und keine Glut zu entfachen. (12.8.2025) Keystone / COSTAS SYNETOS

Urlaubsinseln wie Kefalonia und Zakynthos, beliebte Reiseziele wie die Halbinseln Peloponnes und Chalkidiki: Auch in Griechenland wüten wieder Brände in etlichen Regionen.

Aktuell sind unter anderem auf der Insel Zakynthos Häuser von einem Grossbrand bedroht, wie die Zeitung «Kathimerini» berichtet. In der Region Fokida nördlich der Halbinsel Peloponnes brennt es ebenso wie auf der Insel Kefalonia, wo jedoch keine Wohngebiete in Gefahr sind.

Ein Blick auf einen brennenden Wald.
Legende: Gemäss der Feuerwehr haben die Flammen aufgrund einer Richtungsänderung des starken Windes auf der Insel Zakynthos die Häuser am Rande des Dorfes Agalas erreicht. (12.8.2025) Keystone / COSTAS SYNETOS

Tagesschau, 12.8.2025, 12:45 Uhr ; 

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