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Mitten in Ukraine-Krise Nato-Generalsekretär Stoltenberg wird Norwegens Notenbankchef

  • Die Nato muss einen Nachfolger für Generalsekretär Jens Stoltenberg suchen.
  • Stoltenberg wird neuer Chef der norwegischen Zentralbank, wie das norwegische Finanzministerium in Oslo mitteilt.
  • Stoltenberg wolle seine laufende Amtszeit als Nato-Generalsekretär bis September fortführen und danach als Zentralbankchef von Norwegen übernehmen.

Mitten im schwersten Konflikt mit Russland seit Jahren muss sich die Nato einen neuen Generalsekretär suchen. Amtsinhaber Jens Stoltenberg wird Ende Jahr Notenbankchef in seinem Heimatland Norwegen, wie die Regierung in Oslo mitteilte. Stoltenberg erklärte nach der Bekanntgabe, er werde seiner Position als Nato-Chef bis zum Ablauf seiner Amtszeit Ende September die volle Aufmerksamkeit widmen.

Der Wirtschaftswissenschaftler und frühere norwegische Ministerpräsident hatte seine Kandidatur um den Zentralbankposten im Dezember angekündigt. Seine Kandidatur war wegen seiner engen Freundschaft mit dem sozialdemokratischen Regierungschef Jonas Gahr Støhre umstritten. Als Kandidatin für den Chefposten der Zentralbakn war auch die bisherige Vizechefin Ida Wolden Bache im Gespräch.

Stoltenberg wird als Zentralbankchef für die Festlegung der Zinssätze und Verwaltung der finanziellen Stabilität zuständig sein. Zudem wird er mit der Überwachung des norwegischen Staatsfonds betraut. Dieser Staatsfonds ist der grösste der Welt, mit einem Vermögen von 1.4 Billionen Dollar.

Als Nato-Generalsekretär ist der 62-Jährige seit Oktober 2014 tätig. Davor war er bereits Regierungschef in Norwegen von März 2000 bis Oktober 2001 und von 2005 bis 2013.

«Ich bin dankbar über das Vertrauen und freue mich auf die Aufgabe», sagte der 62-Jährige, der bei einer Medienkonferenz des norwegischen Finanzministeriums per Video zugeschaltet war. Die Zentralbank rechnet damit, dass ihr neuer Gouverneur die Arbeit ab dem 1. Dezember aufnimmt.

Suche nach neuem Nato-Generalsekretär

Die Staats- und Regierungschefs der Nato dürften sich spätestens bei ihrem Gipfel-Treffen im Juni mit der Frage befassen, wer den Führungsposten der nordatlantischen Verteidigungsallianz übernimmt.

Offenbar soll unter anderen die frühere britische Premierministerin Theresa May Interesse an dem Posten haben. Als mögliche Nachfolgerinnen oder Nachfolger Stoltenbergs wurden auch schon niederländische Ministerpräsident Mark Rutte, die estnische Premierministerin Kaja Kallas sowie die ehemalige EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini und Rumäniens Präsident Klaus Iohannis genannt.

SRF 4 News, 4.2.2022, 12:30 Uhr ; 

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