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Mordfall Jan Kuciak Kronzeuge zu 15 Jahren Haft verurteilt

  • Im Fall des Mordes am slowakischen Journalisten Jan Kuciak und dessen Freundin ist ein Kronzeuge zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden, berichtete die slowakische Agentur TASR.
  • Dem Mann wird zur Last gelegt, den Mordauftrag gegen Bezahlung an die mutmasslichen Auftragskiller vermittelt zu haben.

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Fragiles Vertrauen in Justiz und Politik
aus HeuteMorgen vom 19.12.2019. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 1 Minute 41 Sekunden.

Der 42-jährige Kronzeuge trat gegen Zusicherung einer milderen Strafe als Zeuge im Prozess um den Mordfall Kuciak auf – eine Straftat, an der er selbst beteiligt war.

Das Spezialgericht in Pezinok nördlich von Bratislava erhöhte die Strafe zwar von den vereinbarten 10 auf 15 Jahre. Aber ohne die Kronzeugenregelung hätte der Mann mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen müssen.

Recherchen zu Mafia und Politik

Der Journalist Jan Kuciak und seine Freundin waren im Februar 2018 erschossen in seinem Haus in einem Vorort von Bratislava aufgefunden worden.

Der 27-Jährige, der auch für den Schweizer Ringier-Konzern schrieb, hatte zu Verbindungen zwischen Mafia und Politik in der Slowakei recherchiert. Unter den Beschuldigten im Mordfall ist unter anderem ein umstrittener slowakischer Unternehmer, der als mutmasslicher Drahtzieher gilt.

Prozess unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen

Der 42 Jahre alte Verurteilte hatte mit den Ermittlern bei der Aufklärung des Doppelmordes zusammengearbeitet. Für die Vermittlung des Mordes erliessen ihm die Auftraggeber nach Angaben der Staatsanwaltschaft Schulden in Höhe von 20'000 Euro und sagten ihm zudem 50'000 Euro als Belohnung zu.

Die Hauptverhandlung gegen die vier weiteren Angeklagten in dem Fall ist für Anfang Januar geplant. Der Prozess, der kurz vor Weihnachten begonnen hatte, findet unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen statt.

Der Journalistenmord hatte das Land mit knapp fünfeinhalb Millionen Einwohnern erschüttert. Es kam zu Massenprotesten gegen Misswirtschaft und Korruption. Im März 2018 führten sie zum Sturz des damaligen sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Robert Fico.

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