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Mysteriöse Lungenkrankheit Wie gefährlich ist das Coronavirus?

  • Chinesische Experten glauben nach ersten Untersuchungen, den Erreger der Lungenkrankheit im chinesischen Wuhan erkannt zu haben.
  • Bei einem Patienten ist die volle Gensequenz eines neuartigen Coronavirus identifiziert worden.
  • Bislang ist die Infektion bei 59 Menschen bestätigt.
  • Für den Gesundheitsexperten Gerald Tippelmann besteht aber zurzeit kein Anlass zur Sorge.

Inzwischen konnten acht der insgesamt 59 Infizierten das Spital als geheilt verlassen. Der Zustand von sieben Patienten galt zuletzt aber als kritisch. Todesfälle gibt es bislang nicht.

Coronaviren können auch Sars auslösen

Das Virus ist in der Lage, sowohl einfache Erkältungen auszulösen, als auch gefährliche Erkrankungen wie die Lungenseuche Sars (Severe Acute Respiratory Syndrome) oder Mers (Middle East Respiratory Syndrome).

Vorsichtsmassnahmen verstärkt

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Andere asiatische Staaten haben die Vorsichtsmassnahmen bei der Einreise besonders von Reisenden aus Wuhan verstärkt und Fieberkontrollen eingeführt, um eine befürchtete Ausbreitung zu vermeiden. In Hongkong gibt es bisher 16 Verdachtsfälle, in Singapur wurde eine mögliche Betroffene gemeldet. Nicht in allen Fällen gibt es einen direkten Bezug zu Wuhan.

Als Reaktion auf den Ausbruch der Lungenkrankheit hat die amerikanische Botschaft in Peking eine Reisewarnung ausgegeben. Reisende nach Wuhan sollen Tiermärkte und den Kontakt mit Tieren oder auch ungekochtes Fleisch meiden, hiess es auf der Webseite. Auch sollten sie kranken Personen aus dem Weg gehen und sich die Hände häufig mit Seife und Wasser waschen.

SRF-Gesundheitsexperte: «Kein Anlass zur Sorge»

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Einschätzung von SRF-Gesundheitsexperte Gerald Tippelmann : Derzeit sieht es nicht so aus, als müssten wir uns Sorge machen. Das gehäufte lokale Auftreten schwerer Lungenentzündungen, deren Ursache man nicht kennt, ist natürlich zweifellos ein Grund zur Sorge. Solange die Ursache nicht zweifelsfrei feststeht, kann niemand sagen, ob sich daraus eine grössere Epidemie entwickeln kann. Bei 15 von 59 betroffenen Menschen liess sich eine neue Unterart des Coronavirus durch molekularische Methoden nachweisen. Daher liegt der Verdacht nahe, dass die Ursache der Erkrankungen gefunden wurde. Aber abschliessend wollen sich da weder die lokalen Behörden noch die WHO festlegen.

Im Moment aber besteht kaum Anlass zur Sorge, dass da eine weltweite Ausbreitung zu befürchten wäre.

Wer in Wuhan gewesen sei und sich krank fühle, solle umgehend medizinische Hilfe suchen und den Kontakt mit anderen vermeiden, hiess es weiter. Bevor der Arzt aufgesucht werde, solle die Praxis oder Klinik über die Reisegeschichte und die Symptome unterrichtet werden.

Sorgen wegen Neujahrsfest am 25. Januar

«Ich möchte jeden daran erinnern, persönlich Schutzmassnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, gesund und problemlos nach Hause zu kommen», sagte Wang Yang vom chinesischen Transportministerium in Peking.

«Das Auftauchen der Epidemie mag viele beunruhigen, über das Neujahrsfest zu reisen.» Die Behörden konzentrierten sich darauf, Drehscheiben für den Transport wie Flughäfen oder Bahnhöfe, wo viele Passagiere verkehrten, zu desinfizieren und zu beobachten.

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