- Bei Ausschreitungen rund um die Feierlichkeiten zum Champions-League-Sieg von Paris Saint-Germain wurden in Paris 559 Menschen vorläufig festgenommen. Das meldet die Polizei.
- Gemäss Angaben der Polizei wurden bei den Krawallen 192 Feiernde, 22 Ordnungskräfte und sieben Personen der Feuerwehr verletzt.
- Im südfranzösischen Dax ist am Rande der Fussballfeiern ein junger Mann erstochen worden, wie die Polizei bestätigt.
- Bei einem Verkehrsunfall während der Feierlichkeiten kam in Paris ein Rollerfahrer ums Leben.
Der mutmassliche Täter, der den 17-Jährigen mit Messerstichen getötet haben soll, sei auf der Flucht, sagte die zuständige Staatsanwältin der Nachrichtenagentur AFP. Die Tat ereignete sich gegen 23:15 Uhr am Samstagabend in Dax im Südwesten Frankreichs nahe der Atlantikküste. Wie die ermittelnden Behörden berichteten, sind die Hintergründe noch unklar. Dies gelte auch für die Frage, ob es sich beim Opfer um einen Anhänger des Klubs gehandelt habe.
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Bild 1 von 4. In Paris kam es bei Feierlichkeiten zum PSG-Sieg in der Champions League zu grossen Ausschreitungen. Bildquelle: REUTERS/Tom Nicholson.
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Bild 2 von 4. Tausende Menschen feierten auf den Strassen, dabei wurden nach Angaben der Polizei etwa 200 Personen verletzt. Bildquelle: REUTERS/Abdul Saboor.
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Bild 3 von 4. Die Fussballmannschaft Paris Saint-Germain hat erstmals die Champions League gewonnen – entsprechend gross war die Freude in Frankreich. Bildquelle: REUTERS/Lisi Niesner.
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Bild 4 von 4. Die Polizeipräsenz war landesweit gross – 5400 Polizisten waren allein in Paris im Einsatz, sie setzten Wassenwerfer und Tränengas gegen die Randalierer ein. Bildquelle: REUTERS/Abdul Saboor.
Auch ein Mann ist bei einem Rollerunfall während der Feierlichkeiten in der Stadt Paris ums Leben gekommen sein. Das bestätigten die Polizei sowie der Innenminister. Französische Medien hatten zuvor von einer jungen Rollerfahrerin berichtet.
Fast 200 Personen verletzt
In Paris kam es nach Zusammenstössen zwischen Feiernden und der Polizei gemäss Angaben der Nachrichtenagentur AFP zu 559 Festnahmen. Zudem sind laut Polizei 192 Personen verletzt worden, die an den Feierlichkeiten teilgenommen hatten. Daneben seien 22 Ordnungskräfte und sieben Personen der Feuerwehr verletzt worden.
Ein Polizeibeamter wurde in Coutance im Nordwesten Frankreichs versehentlich von Feuerwerkskörpern getroffen und wegen schwerer Augenverletzungen in ein künstliches Koma versetzt, wie AFP unter Berufung auf die Polizei weiter mitteilte.
Bereits während des Fussballspiels kam es auf der Champs-Élysées und rund um den Parc des Princes in Paris zu Spannungen. Den Behörden zufolge wurden Bushaltestellen zerstört und Wurfgeschosse auf die Bereitschaftspolizei geschleudert. Die Beamten hätten Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt. Gemäss einer vorläufigen Bilanz hat es 692 Brände gegeben, davon waren 264 Fahrzeugbrände. Laut Medien soll auch ein Geschäft geplündert worden sein.
Auf der Plattform X äusserte sich auch Innenminister Bruno Retailleau: Echte PSG-Fans hätten sich über die Leistung ihrer Mannschaft gefreut, während Barbaren auf die Strassen von Paris gegangen seien, um Verbrechen zu begehen und die Polizei zu provozieren.
Laut Behördenangaben fuhr zudem ein Auto in eine Menschenmenge, die den Sieg von PSG im südfranzösischen Grenoble feierte. Vier Menschen wurden dabei verletzt, zwei davon schwer. Der Fahrer stellte sich und wurde festgenommen. Eine den Ermittlungen nahestehende Quelle sagte der AFP, man gehe davon aus, dass der Fahrer nicht vorsätzlich gehandelt habe.
Auch Festnahmen und Anzeigen in München
Die Polizei München zog derweil nach dem Champions-League-Finale in der bayerischen Landeshauptstadt eine positive Zwischenbilanz. Der überwiegende Teil der Fans aus Paris und Mailand habe sich «trotz der Brisanz des Spiels friedlich und fair» benommen, heisst es in einer Mitteilung.
Stand 0:30 Uhr am Sonntagmorgen waren im Verlauf des Einsatzes 15 Personen wegen verschiedener Delikte (u.a. Taschendiebstahl und Hausfriedensbruch) vorläufig festgenommen worden, die Zahl der angezeigten Personen betrug 64, etwa wegen Körperverletzung oder Verstössen mit Pyrotechnik.