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Nach den Unwettern beginnt das grosse Aufräumen in Slowenien und Österreich
Aus SRF 4 News aktuell vom 07.08.2023. Bild: Keystone/AP
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Nach den Unwettern Das grosse Aufräumen in Slowenien und Österreich beginnt

In Österreich und Slowenien hat es am Wochenende so stark geregnet, dass es Erdrutsche und Überschwemmungen gegeben hat. Mehrere Menschen kamen ums Leben. Die Rettungskräfte stehen weiter im Dauereinsatz. Wolfgang Vichtl, ARD-Korrespondent für Österreich und Südosteuropa, über die Lage im Krisengebiet.

Wolfgang Vichtl

Wolfgang Vichtl

ARD-Korrespondent in Wien

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Wolfgang Vichtl ist Leiter des ARD-Studios in Wien und als Korrespondent für Österreich und Südosteuropa zuständig.

SRF News: Wie gross ist das Ausmass der Unwetter?

Wolfgang Vichtl: Es ist enorm. In Slowenien sind zwei Drittel des Landes von den Unwettern betroffen. Der Schaden wird nach ersten Schätzungen auf eine halbe Milliarde Euro beziffert. Das Schlimmste scheint jetzt vorbei zu sein, und das grosse Aufräumen hat begonnen: Technikertrupps sind unterwegs, um Strom-, Telefon- und Wasserleitungen zu reparieren. Das ist aber einfacher gesagt als getan.

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Unwetter in Österreich und Slowenien – die Folgen
Aus Tagesschau vom 07.08.2023.
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Denn auch wenn die Strassen nicht mehr überschwemmt sind, müssen erst einmal Steine und umgestürzte Bäume aus dem Weg geräumt werden. In den Bergregionen bleiben Erdrutsche die grösste Gefahr. Häuser drohen mitgerissen zu werden. Ähnlich ist die Lage in Österreich. In Kärnten und der Steiermark können Murgänge und Hangrutsche weiterhin grosse Schäden anrichten. Die Spendenaktion «Österreich hilft Österreich» ist angelaufen. Auch in den betroffenen Regionen in Österreich wird der Schaden am Ende enorm sein.

In Slowenien ist es wegen der starken Regenfälle zu einem Dammbruch am Fluss Mur gekommen. Menschen mussten evakuiert werden. Wie ist die Situation vor Ort?

Laut letzten Meldungen hat der Damm über Nacht gehalten. Die Erleichterung bei den Menschen ist gross. Zwei Drittel des Wassers sind allerdings bereits ausgelaufen. Das Abdichten des Damms war nun aber offenbar erfolgreich. Hubschrauber haben tonnenschwere Betonklötze zum Damm geflogen, mit denen die Lecks abgedichtet werden. Lastwagen konnten den Fluss wegen der matschigen Zufahrtstrassen nicht erreichen.

Gefahr für Leib und Leben besteht nicht, denn die meisten Menschen wurden schon übers Wochenende in Sicherheit gebracht. Der Pegel der Mur stagniert jetzt und steigt nicht mehr. Das ist für die Menschen in der ganzen Region eine gute Nachricht. Die Mur fliesst ja von der Steiermark über Slowenien bis nach Kroatien.

Waren die betroffenen Regionen genügend auf die starken Regenfälle vorbereitet?

Die Frage ist, ob man sich auf solche Unwetter überhaupt vorbereiten kann. Zumindest scheint der Katastrophenschutz in Slowenien gut funktioniert zu haben, wie Ministerpräsident Robert Golob erklärte. Auch wenn er natürlich ein Interesse daran hat, dies so darzustellen. Im Land herrschte zwar Alarmstufe Rot – aber es war nie nötig, den Ausnahmezustand auszurufen.

In Österreich waren die Rückhaltebecken sehr hilfreich, die in den letzten Jahren gebaut wurden, vor allem für das benachbarte Slowenien. Das Wasser rauschte nicht einfach durch, sondern konnte geregelt abgelassen werden. Man wird aber sicherlich noch Bilanz ziehen und dann an manchen Stellen noch nachbessern.

Wie beurteilen Sie die Reaktion der Regierungen auf diese Unwetter?

Es ist wohl noch zu früh, das zu tun. Auf jeden Fall wurde alles, was an professioneller und freiwilliger Hilfe verfügbar war, losgeschickt. Auch die Armee stand im Einsatz. Slowenien hat um Hilfe gebeten und bekommt diese auch von der EU, den Nachbarländern und von der Nato. Das Land mit seinen zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern und seiner kleinen Armee hat vieles nicht, was es jetzt braucht: Bagger, schweres Räumgerät, Behelfsbrücken. Diese Hilfe bekommt es jetzt, und die Dankbarkeit ist gross.

Das Gespräch führte Roger Aebli.

SRF 4 News, 07.08.2023, 9:39 Uhr;

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