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Nach den Wahlen in Italien Nun sinnt Renzi auf Rache

Das Wichtigste in Kürze

  • Noch vor zwei Jahren war Matteo Renzi Partei- und Regierungschef und dominierte Italiens Politik.
  • Bald hat er keines dieser Ämter mehr: Als Premier trat Renzi schon vor gut einem Jahr zurück und am Montag nun kündete er auch seinen Abgang als Parteichef an.
  • Er zieht damit die Konsequenz aus der schweren Niederlage seiner Partei bei der Wahl vom Wochenende.

Als Parteichef hat Matteo Renzi in den vergangenen drei Jahren bei diversen Regional- und Kommunalwahlen nur Niederlagen einstecken müssen. Nach der schweren Schlappe auch auf nationaler Ebene gab Renzi am Montag auf.

Zuvor aber wies er seiner arg gerupften Partei ihren zukünftigen Platz zu. «Unser Platz wird in der Opposition sein», sagte Renzi. Damit nahm er all jenen Leuten in seiner Partei den Wind aus den Segeln, die ein Bündnis mit dem grossen Wahlsieger, der Fünf-Sterne-Bewegung, anstreben.

Unser Platz wird in der Opposition sein.
Autor: Matteo Renzi Abtretender Chef des Partito Democratico

Es wird sich zeigen, ob der Partito Democratico der Linie seines abtretenden Chefs tatsächlich eisern folgt. Denn die Fünf-Sterne-Bewegung und ihr Chef Luigi Di Maio brauchen einen Partner, um zu regieren. Sie werden in den nächsten Tagen versuchen, den Partito Democratico zu umgarnen.

Nach der letzten Wahl vor fünf Jahren war es genau umgekehrt: Damals benötigte der Partito Democratico einen Partner, doch die Fünf-Sterne-Bewegung zierte sich damals. Dafür sinnt Renzi nun auf Rache. Er will noch so lange Parteichef bleiben, bis die neue Regierung steht.

Renzi will ganz offensichtlich sicherstellen, dass seine Partei nicht doch noch schwach wird – und mit den «Fünf Sternen» verhandelt. Bis Italien eine neue Regierung hat, dürfte es dauern.

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