- Nach dem Teileinsturz eines Wohnkomplexes im US-Bundesstaat Florida wurde der noch stehende Gebäudeteil in der Nacht zum Montag gesprengt.
- Der Abriss der instabilen Ruine sollte innerhalb von fünf Stunden abgeschlossen sein, wie die Polizei des Bezirks Miami-Dade auf Twitter erklärte.
- Bergungsexperten können nach der Sprengung auch in Teilen des Trümmerhaufens nach Verschütteten suchen, die bislang aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich gewesen waren.
Anwohner des Stadtviertels von Surfside sollten ab sofort in ihren Wohnungen und Häusern bleiben, mahnte die Polizei vor der Sprengung. Weil sich Staub und kleinere Partikel verbreiten konnten, wurden die Anwohner aufgerufen, Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Zeit drängt auch wegen Tropensturm
Die Instabilität der Ruine sei gefährlich und behindere den Fortschritt des Bergungseinsatzes im bereits eingestürzten Teil, sagte die Bürgermeisterin des Bezirks Miami-Dade, Daniella Levine Cava vorgängig. Der noch stehende Gebäudeteil solle mit mehreren Detonationen so gesprengt werden, dass er an Ort und Stelle in sich zusammensackt, sagte sie.
Danach könne der am Samstag unterbrochene Such- und Rettungseinsatz in den Trümmern wieder aufgenommen und ausgeweitet werden. «Wir gehen so schnell vor wie möglich», sagte die Bürgermeisterin. Auch wegen des Tropensturms «Elsa», der ab Montagabend (Ortszeit) im Süden Floridas erwartet wird und heftige Windböen sowie starken Regen mit sich bringen könnte.
Opferzahl auf 24 gestiegen
Die Bewohner des noch stehenden Gebäudeteils durften nach dem Unglück aus Sicherheitsgründen nicht mehr zurück in ihre Wohnungen – auch nicht, um vor der Sprengung persönliche Gegenstände herauszuholen.
Die Opferzahl des Teileinsturzes ist inzwischen auf 24 Tote gestiegen. Mehr als 120 Menschen gelten weiterhin als vermisst, wobei unklar ist, wie viele von ihnen sich zum Unglückszeitpunkt tatsächlich in dem strandnahen Gebäude in Surfside bei Miami aufhielten.
Der Komplex mit rund 130 Wohneinheiten war am 24. Juni aus noch ungeklärten Gründen teilweise eingestürzt. Seither war rund um die Uhr mit Spürhunden, Spezialkameras und schwerem Gerät nach Verschütteten gesucht worden.