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Nach Geheimoperation IS-Anführer al-Baghdadi wurde in Syrien getötet

  • Der Chef der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Baghdadi, ist tot.
  • Al-Baghdadi sei bei einer Operation von US-Spezialkräften in Nordwest-Syrien getötet worden, sagte der US-Präsident in einer Ansprache im Weissen Haus.
  • Al-Baghdadi sei gestorben, als er eine Sprengstoffweste zur Detonation gebracht habe.
  • Neben dem Terrorchef seien auch zahlreiche seiner Kämpfer ums Leben gekommen. Elf Kinder hätten evakuiert werden können.

Trump habe einen Grossteil des Einsatzes live mitverfolgt, sagte der US-Präsident und sprach von einem «unglaublichen Einsatz» der US-Einheiten.

Baghdadi sei zusammen mit drei Kindern in einen Tunnel geflüchtet und dort von Hunden aufgespürt worden. In der Folge habe er eine Sprengstoffweste gezündet und sich und die drei Kinder getötet.

Mit DNA-Test identifiziert

Baghdadis Körper sei dadurch zwar verstümmelt worden und der Tunnel sei eingestürzt, doch Testresultate hätten «sofort, sicher und positiv» bestätigt, dass es sich bei dem Toten um al-Baghdadi handelte.

Laut Schilderung des US-Präsidenten waren acht US-Helikopter an dem Einsatz beteiligt. Die Spezialeinheiten hielten sich demnach etwa zwei Stunden in dem Anwesen auf. Dabei hätten sie wichtiges Material gefunden, auch solches über die «Zukunftspläne» des IS.

Kurzeinschätzung von Pascal Weber, Nahost-Korrespondent

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Der Tod von IS-Chef Baghdadi ist symbolisch eine durchaus gewichtige Nachricht, doch den Terror stoppen wird Baghdadis Tod nicht. Denn Baghdadi mag zwar der Kopf des Islamischen Staates gewesen sein, ein wichtiger Stratege oder gar Ideologe war er aber nicht.

Zudem sind die Gründe, die zum Ausbreiten der Dschihadisten geführt haben nach wie vor da: Autoritäre, repressive Regimes, die die Menschen ausbeuten, statt sie zu versorgen. Unter diesen Umständen mag sich der IS zwar wandeln, verschwinden wird er jedoch nicht.

Millionenkopfgeld ausgesetzt

Der Kommandeur der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Maslum Abdi, schrieb auf Twitter, Baghdadis Tod sei das Ergebnis einer über fünf Monate andauernden Geheimdienstzusammenarbeit gewesen. Der IS-Chef sei dann bei einer gemeinsamen Operation getötet worden.

Russland zweifelt Baghdadi-Tod an

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Russland zieht die US-Angaben zum Tod von Abu Bakr al-Baghdadi in Zweifel. Der Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) werde nunmehr «zum x-ten Mal» für tot erklärt, hiess es in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums.

Tatsächlich jedoch lägen gemäss Moskau «keine verlässlichen Informationen» vor, es gebe stattdessen widersprüchliche Angaben, was «Zweifel ... am Erfolg der amerikanischen Operation» schüre, hiess es weiter aus Moskau.

Tatsächlich war der Terrorführer in der Vergangenheit mehrfach fälschlicherweise für verstorben erklärt worden.

Der Aufenthaltsort des bereits mehrfach für tot erklärten IS-Chefs war unbekannt. Mit dem von den USA ausgesetzten Kopfgeld von 25 Millionen Dollar ist al-Baghdadi einer der meistgesuchten Terroristen der Welt gewesen. Zuletzt hatte der IS im April ein Video mit al-Baghdadi verbreitet, in dem er dem Westen mit Angriffen drohte.

Al-Baghdadi brach mit Al-Kaida

Al-Baghdadi wurde 1971 in der irakischen Stadt Samarra geboren. An der Universität Bagdad machte er einen Abschluss in Islamischen Studien. Nach dem Sturz von Langzeitherrscher Saddam Hussein im Jahr 2003 sass er eine Zeit lang in einem US-Gefängnis im Irak.

Im Jahr 2010 übernahm al-Baghdadi die Führung des Al-Kaida-Ablegers im Irak, der damals noch «Islamischer Staat im Irak» hiess. Nach und nach begann die Gruppe, sich nach Syrien auszudehnen.

Darüber brach al-Baghdadi mit Al-Kaida, weil er nicht die Forderung der Führung des Terrornetzwerkes akzeptieren wollte, sich auf den Irak zu beschränken.

Zahlreiche Kämpfer in Syrien und Irak

Mit Ausrufung des Kalifats benannte sich die Terrormiliz in Islamischer Staat um. Damit verbunden war der Anspruch, alle Muslime weltweit zu vereinen und zu führen. Nach und nach verlor der IS jedoch sein Herrschaftsgebiet im Irak und in Syrien wieder. Offiziell galt der IS mit dem Fall seines letzten Rückzugsorts im ostsyrischen Baghus als besiegt.

Noch vor wenigen Monaten ging die von den USA geführte Anti-IS-Koalition aber in einem Bericht davon aus, dass sich noch zwischen 14'000 und 18'000 IS-Angehörige im früheren Herrschaftsgebiet der Extremisten zwischen Syrien und dem Irak aufhalten sollen. Mittlerweile sind IS-Ableger in zahlreichen Ländern aktiv.

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