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Nach Helikopterabsturz Nicht nur die Arabische Welt bekundet Beileid zum Tod von Raisi

Nach dem Tod des iranischen Präsidenten kommen auch von unerwarteter Seite Beileidsbekundungen. Auch aus der Schweiz.

Besonders Irans Verbündete zeigten sich bestürzt. Chinas Präsident Xi Jinping brachte laut einem Sprecher seine «tiefe Trauer» zum Ausdruck. Russlands Präsident Wladimir Putin nannte Raisi einen herausragenden Politiker und wahren Freund Russlands. «Er wurde von seinen Landsleuten zu Recht hochgeachtet und genoss im Ausland grosses Ansehen», heisst es in einem Schreiben Putins. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach sein Beileid aus.

Der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev war der letzte Staatsmann, der Raisi lebend gesehen hatte. Entsprechend bestürzt zeigte er sich: «Mit Präsident Raisi hat das iranische Volk einen herausragenden Staatsmann verloren», heisst es in einem Beileidstelegramm.

Auch aus der arabischen Welt kommen zahlreiche Beileidsbekundungen. Der katarische Emir Tamim bin Hamad al-Thani schrieb auf X «sein aufrichtiges Beileid an die Regierung und das Volk der Islamischen Republik Iran». Ägypten trauere um Präsident Raisi und die weiteren Opfer des Unfalls, heisst es vom Regierungssprecher.

Von Iran unterstützte Milizen bekunden Beileid

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Die Hisbollah im Libanon erklärte, Raisi sei ein grosser Unterstützer und «ein überzeugter Verfechter unserer Anliegen, insbesondere in Jerusalem und in Palästina» gewesen. Ähnliche Worte kamen von den Huthi im Jemen . Der Tod Raisis sei «nicht nur ein Verlust für den Iran, sondern für die gesamte islamische Nation, Palästina und Gaza», erklärte ein Sprecher auf X.

Auch die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas bekundete ihre «uneingeschränkte Solidarität» mit dem «brüderlichen iranischen Volk». Der Vorfall habe das Leben «eines der besten iranischen Anführer» gefordert, heisst es in einer Erklärung auf Telegram.

Der Iran erhält seinen militärischen Einfluss in der Region vor allem durch die Unterstützung von proiranischen Milizen oder politische Bewegungen. Syriens Regierung ist direkt mit dem Iran verbündet. Im Libanon zählen die Hisbollah und im Jemen die Huthi-Milizen zur sogenannten «Achse des Widerstands», die der Iran gegen Israel aufgebaut hat.

Der syrische Machthaber Baschar al-Assad äusserte sich ähnlich. Er drückte laut der Nachrichtenagentur Sana sein Beileid für «diesen schmerzlichen Vorfall und dem daraus resultierenden grossen Verlust aus». Auch die Regierungen in Afghanistan und Irak bekundeten Mitgefühl. Bagdad erklärte Dienstag zum nationalen Trauertag.

Der Ministerpräsident im Libanon , Nadschib Mikati, ordnete laut der Nachrichtenagentur NNA drei Tage Staatstrauer an. Pakistan wiederum rief am Montag einen Tag der Trauer aus, wie Premierminister Shehbaz Sharif auf X schrieb.

Der indische Premier Narendra Modi würdigte, dass Raisi sich dafür eingesetzt habe, die Beziehungen zwischen Iran und Indien zu verbessern.

Auch einzelne EU-Vertreter kondolieren

Der Westen hält sich mit Beileidsbekundungen eher zurück. UNO-Generalsekretär António Guterres sprach den Menschen im Iran sein Beileid aus. Die Nachricht habe ihn traurig gemacht, sagte Guterres laut seinem Sprecher. 

US-Aussenminister Antony Blinken teilte in einer schriftlichen Stellungnahme mit, die Vereinigten Staaten bekundeten ihr «offizielles Beileid» zum Tod Raisis.

Aus der EU meldeten sich der Aussenbeauftragte, Josep Borrell und EU-Ratschef Charles Michel . «Die EU drückt ihr aufrichtiges Beileid zum Tod von Präsident Raisi und Aussenminister Amirabdollahian sowie anderer Mitglieder ihrer Delegation und der Besatzung bei einem Helikopterunfall aus», schrieb Michel auf seinem X-Account.

Auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni , die den G7-Vorsitz innehat, äusserte sich. «Ich möchte meine Solidarität und die Solidarität Italiens mit der iranischen Regierung und dem iranischen Volk zum Ausdruck bringen», sagte sie auf Canale 5.

Das Aussenministerium in Paris hat ebenfalls kondoliert. «Frankreich spricht der Islamischen Republik Iran sein Beileid nach dem Tod von Präsident Ebrahim Raisi, Aussenminister Hussein Amirabdollahian und ihren Begleitern aus», heisst es in einer Mitteilung.

Polens Präsident nach Raisi-Kondolenzschreiben in der Kritik

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Polens Präsident Andrzej Duda steht in der Kritik, nachdem er in einem Kondolenzschreiben zum Tod des iranischen Präsidenten Raisi eine Parallele zum Flugzeugunglück von Smolensk gezogen hat. Er sei tief berührt vom Tod Raisis, schrieb Duda auf X.

Nur wenige Nationen hätten solche tragischen Seiten in ihren Geschichtsbüchern. «Aber wir Polen, die wir 2010 vom Absturz des polnischen Regierungsflugzeugs bei Smolensk in Russland betroffen waren, kennen das Gefühl des Schocks und der Leere, das in den Herzen der Menschen und im Staat nach dem plötzlichen Verlust der politischen und gesellschaftlichen Elite, nach dem plötzlichen Verlust von geliebten Menschen und Freunden zurückbleibt.»

Beim Absturz der polnischen Regierungsmaschine am 10. April 2010 beim Landeanflug auf Smolensk waren alle 96 Menschen an Bord ums Leben gekommen, darunter der damalige Präsident Lech Kaczynski. Viele Polen nahmen Anstoss daran, dass Duda die Trauer nach dem Tod Raisis, der in seiner früheren Funktion als Staatsanwalt 1988 für zahlreiche Verhaftungen und Hinrichtungen politischer Dissidenten verantwortlich gewesen sein soll, mit der Trauer um Kaczynski gleichsetzte.

Auch die Schweiz kondoliert

Der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis drückte den Angehörigen aller Opfer sowie der iranischen Bevölkerung auf X sein Beileid aus.

Andere westliche Spitzenpolitikerinnen und -politiker hielten sich hingegen zunächst zurück, auch von der deutschen Bundesregierung kam bisher keine Reaktion.

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Tagesschau, 20.05.2024, 13:00 Uhr ; 

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