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Nach «Ibiza-Video»-Skandal Wie es mit Strache und seinem EU-Mandat weitergehen soll

  • Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wird auf alle Funktionen innerhalb der Partei verzichten, sollte er sein Mandat für das EU-Parlament annehmen.
  • Darauf hat sich Strache mit dem designierten neuen FPÖ-Chef Norbert Hofer geeinigt.
  • Die Vereinbarung gelte bis «zur vollständigen Aufklärung der Umstände rund um das ‹Ibiza-Video›», so Hofer.

Strache hatte nur wenige Tage nach der Veröffentlichung des sogenannten «Ibiza-Videos» bei der EU-Wahl ein Mandat durch sogenannte Vorzugsstimmen errungen. Anders als in Deutschland konnten Wähler in Österreich mit ihrer Stimme eine Partei wählen, aber auch zusätzlich mit einem ergänzenden Hinweis einen bestimmten Kandidaten unterstützen.

Der 49-Jährige erhielt 44'750 Vorzugsstimmen. Ab einer Schwelle von fünf Prozent aller Wählerstimmen für eine Partei werden Kandidaten auf der Liste nach vorne gereiht. Die FPÖ hat nach ihrem Wahlergebnis bei der EU-Wahl von 17.2 Prozent Anspruch auf drei Mandate.

Ob Strache das EU-Mandat annehmen will, lässt er weiterhin offen. «Es geht hierbei nicht um mich, sondern darum, was für die Partei und dieses Land das Beste ist», schrieb Strache dazu auf Facebook.

Der Ex-FPÖ-Politiker war durch das 2017 heimlich gefilmte «Ibiza-Video» in Misskredit geraten, auf dem zu sehen ist, wie Strache mit einer vermeintlichen russischen Investorin über Formen der politischen Einflussnahme spricht. Einen Tag nach der Veröffentlichung trat Strache als Vizekanzler und FPÖ-Chef zurück.

Belastende Archivbilder?

Die Wochenzeitung «Falter» zeigt unterdessen in ihrer neusten Ausgabe ein Bild des 21 Jahre alten Strache, auf dem im Hintergrund eine Karte von Deutschland in den Grenzen von 1939 hängen soll – sowie eine Postkarte aus dem November 1990, auf der Strache mit «Heil Deutschland, Heinrich der Glückliche» unterschrieben haben soll.

Heinrich der Glückliche ist Straches Verbindungsname in der Burschenschaft Vandalia. «Diese Bilder haben nichts mit NS oder Nazitum zu tun, sondern mit einer Mensur und der Deutschen Burschenschaft», erklärte Strache auf Facebook. Dem 49-Jährigen wurde mehrfach eine zeitweilige Nähe zur Neonazi-Szene zugeschrieben.

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