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Nach Messer-Attacke in Paris Frankreichs Innenminister immer mehr im Fokus der Kritik

Die Opposition fordert den Kopf von Christophe Castaner. Es soll geklärt werden, was der Innenminister genau wusste.

Mit einer Trauerfeier hat die Pariser Polizei Abschied von den vier Todesopfern der Messerattacke vor fünf Tagen genommen. An der Zeremonie im Innenhof des Polizei-Hauptquartiers nahmen am Dienstag zahlreiche Vertreter des französischen Staates teil.

Der langjährige Mitarbeiter des Polizeipräsidiums hatte am Donnerstag vier Kollegen erstochen und zwei weitere verletzt, bevor er von einem Polizisten erschossen wurde. Bei den Todesopfern handelte es sich um drei Männer und eine Frau.

Inzwischen haben die Ermittler in der Wohnung des Attentäters IS-Propaganda-Videos gefunden. Auf einem USB-Stick wurden zudem Daten von einem Dutzend seiner Kollegen im Nachrichtendienst der Polizeibehörde gefunden. Dass der Feind aus dem Innern kommt, schockiert. «Diese Affäre zeigt ein totales Versagen», sagt der Islamismus- und Terrorexperte Mohamed Sifaoui.

Heftige Reaktionen

Diese offensichtliche Dysfunktion in einem hochsensiblen Bereich provoziert heftige politische Reaktionen. Oppositionspolitiker warfen Innenminister Christophe Castaner vor, dabei eine ihm bekannte mögliche Radikalisierung des mutmasslichen Angreifers verschwiegen zu haben. Die Opposition fordert deshalb den Kopf des Innenministers.

Forderungen nach seinem Rücktritt wies der Minister allerdings zurück. Doch der Fall ist noch längst nicht abgeschlossen. Castaner musste sich deshalb am Dienstag den Fragen eines Parlamentsgremiums stellen. Die Anhörung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Eine parlamentarische Untersuchungskommission soll nun die Verantwortlichkeiten klären.

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