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Nach Militärputsch Burma: Panzer fahren auf – Suu Kyi bleibt in Untersuchungshaft

  • Die Proteste in Burma gehen weiter. De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi muss bis zu einer Gerichtsanhörung am Mittwoch in Haft bleiben.
  • In mehreren Städten sind Panzer ausgefahren und es sind Schüsse gefallen.
  • In der Nacht zum Montag (Ortszeit) wurde das Internet lahmgelegt.

Video
Aus dem Archiv: Tausende demonstrieren erneut
Aus News-Clip vom 14.02.2021.
abspielen. Laufzeit 26 Sekunden.

Auch zwei Wochen nach dem Militärputsch versetzt das Militär die Bevölkerung in Angst und Schrecken. «Die Leute befürchten Schlimmes», sagt ein Augenzeuge. In der grössten Stadt Rangun waren Panzer unterwegs. Bei einer Kundgebung im Norden des Landes sollen Schüsse gefallen sein.

Auf Videos, die auf Twitter verbreitet wurden, ist zu sehen, wie Menschen in Panik auseinander laufen. Berichten zufolge könnte es dabei auch Tote und Verletzte gegeben haben. Ob scharf oder mit Gummigeschossen gefeuert wurde, bleibt zunächst unklar. Auch in der Vergangenheit hatte das Militär jeden Widerstand mit Gewalt niedergeschlagen. Somit rechnen viele Bürgerinnen und Bürger auch jetzt mit Festnahmen und Gewalt.

Wir wissen nicht, was in den nächsten Stunden mit uns passieren wird.

Was die Menschen zusätzlich beunruhigt, ist die Lahmlegung des Internets. «Wir wissen nicht, was in den nächsten Stunden mit uns passieren wird, wenn die Internetverbindungen unterbrochen werden», schreibt eine Userin auf Twitter. Das Militär hat das Internet von 1 Uhr bis 9 Uhr morgens sperren lassen, wie die Organisation Netblock mitteilt. Sie dokumentiert weltweit Internetsperren. Dadurch war die Informationslage erschwert.

Zuvor waren landesweit wieder zehntausende Demonstrierende auf die Strasse gegangen. Sie fordern die Wiedereinsetzung der Regierung unter der entmachteten Regierungschefin Aung San Suu Kyi. Die 75-Jährige war bei dem Putsch in der Nacht zum 1. Februar zusammen mit zahlreichen weiteren Politikerinnen und Politikern in Gewahrsam genommen worden. Die Junta verhängte anschliessend einen einjährigen Ausnahmezustand und ernannte ein neues Kabinett.

Untersuchungshaft wird verlängert

Eigentlich sollte Suu Kyis Untersuchungshaft am Montag enden. Nun wird die De-Facto-Regierungschefin bis zu einer Gerichtsanhörung am Mittwoch in Haft bleiben. «Dem Bezirksrichter zufolge ist die Untersuchungshaft bis zum 17. und nicht bis heute angeordnet», sagte ihr Anwalt Khin Maung Zaw. Suu Kyi wird illegale Einfuhr und Nutzung von sechs Funkgeräten vorgeworfen. Sie würde per Videokonferenz bei der Anhörung zugeschaltet, sagt ihr Anwalt.

Mehrere Journalisten, die das Vorgehen der Armee filmten, seien festgenommen worden, berichten der lokale Journalist Mratt Kyaw Thu und andere Beobachterinnen und Beobachter. Viele User fordern die internationale Gemeinschaft in sozialen Netzwerken verzweifelt auf, Burma zu helfen.

Forderungen von Diplomatinnen und Diplomaten

Auch internationale Forderungen werden lauter. Rund ein Dutzend Botschafter in Burma forderten das Militär in einer Erklärung auf, nicht gewaltsam gegen Demonstrierende vorzugehen. Die Diplomatinnen und Diplomaten verurteilten auch die Festnahme zahlreicher Politikerinnen und Politiker sowie Aktivistinnen und Aktivisten sowie die Sperrung des Internets und anderer Kommunikationsmittel scharf. «Wir unterstützen die Bevölkerung von Myanmar in ihrem Streben nach Demokratie, Freiheit, Frieden und Wohlstand.»

Vor der US-Botschaft in Rangun hatte sich am Wochenende eine Menschenmenge versammelt, um die harte Haltung Washingtons gegen die Putschisten zu unterstützen. Präsident Joe Biden hatte vergangene Woche im Weissen Haus Sanktionen gegen die führenden Generäle und mit ihnen verbundene Unternehmen angekündigt.

HeuteMorgen, 15.2.2021, 6:00 Uhr;

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