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Nach Resolution Iran entfernt Überwachungskameras aus Atomanlagen

  • Der Streit über das iranische Atomprogramm zwischen westlichen Staaten und dem Iran spitzt sich zu.
  • Nun hat der Iran 27 Überwachungskameras der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in mehreren Atomanlagen entfernt.
  • Es ist eine Reaktion auf eine Resolution des IAEA-Gouverneursrates.

Der Abbau der Überwachungskameras fand am Donnerstag statt, wie IAEA-Chef Rafael Grossi in Wien bekannt gab. Nach diesem Schritt würden noch rund 40 Kameras in Betrieb bleiben. «Dies bedeutet eine schwerwiegende Herausforderung für unsere Arbeit im Iran», sagte Grossi. Der Schritt Teherans erzeuge «weniger Transparenz, mehr Zweifel und grössere Unsicherheit» in Bezug auf das iranische Atomprogramm. Die USA sprachen umgehend von einem sehr bedauerlichen Vorgang, der kontraproduktiv für eine diplomatische Lösung des Konflikts sei.

Mann hält einen Vortrag.
Legende: IAEA-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi spricht auf einer Pressekonferenz in Wien über die Entwicklungen im Zusammenhang mit der Überwachungsarbeit der IAEA im Iran. Reuters

Reaktion auf eine Resolution des IAEA-Gouverneursrates

Vertreter Teherans haben in den vergangenen Tagen gedroht, dass der Iran auf eine Resolution des IAEA-Gouverneursrates reagieren werde. In der Resolution hat der Rat den Iran zur vollen Zusammenarbeit mit den Inspektoren der Behörde aufgerufen. Von den 35 Ländern des Gremiums stimmten offenbar nur China und Russland dagegen. Das Aussenministerium in Teheran bezeichnete die Resolution am Donnerstag als «hastig» und «unausgeglichen». Nun hat der Iran den Betrieb weiterer Zentrifugen zur Anreicherung von Uran angekündigt.

Fund von Uranpartikeln sorgt für Streit

Anlass der Streitigkeiten sind Unklarheiten über die Herkunft von Uranpartikeln, die an drei nicht vom Iran deklarierten Anlagen entdeckt worden waren. Die IAEA kritisiert, vom Iran bislang keine glaubwürdigen Erklärungen für diese Funde bekommen zu haben. Zudem hielt eine separate Untersuchung der IAEA fest, dass der iranische Vorrat an auf 60 Prozent angereichertem Uran inzwischen auf 43.1 Kilogramm angestiegen sei. Für eine Kernwaffe wird eine Reinheit von 90 Prozent benötigt.

Die IAEA hatte zuvor gewarnt, dass der Iran nur noch wenige Wochen brauche, um Material für eine Atombombe zu bauen. Regierung in Teheran betont immer wieder, Nukleartechnologie nur für friedliche Zwecke nutzen zu wollen.

Iranische Flagge vor dem Hauptsitz der Internationalen Atomenergiebehörde.
Legende: Noch weht die iranische Flagge vor dem Hauptsitz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien. Reuters

Wiederbelebung des Atomabkommens auf der Kippe

Über das iranische Atomprogramm wird seit Monaten wieder verhandelt. Die indirekten Gespräche zwischen dem Iran, den USA und weiteren Staaten über eine Wiederbelebung des Abkommens ziehen sich in die Länge.

Die USA hatten die Vereinbarung 2018 unter ihrem damaligen Präsidenten Donald Trump aufgekündigt und erneut Sanktionen gegen den Iran verhängt. Daraufhin hielt sich der Iran seinerseits nicht mehr an alle Auflagen.

Die neuerliche Beschränkung des Atomprogramms ist fast ausverhandelt, doch Washington und Teheran sind noch uneins über die Aufhebung von US-Sanktionen. Mit dem Atomabkommen soll verhindert werden, dass der Iran Nuklearwaffen baut.

SRF 4 News, 09. Juni 2022, 16:00 Uhr ; 

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