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Bundeskanzler Sebastian Kurz will Innenminister Kickl entlassen
Aus Tagesschau vom 20.05.2019.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 23 Sekunden.
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Nach Skandal-Video Die österreichische Regierung zerbricht

  • Die FPÖ hat angekündigt, dass alle ihre Minister die Regierung verlassen werden.
  • Die rechte Partei reagierte damit auf die Ankündigung von Bundeskanzler Sebastian Kurz, den Bundespräsidenten um die Entlassung von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) zu bitten.
  • Die Posten der FPÖ-Minister dürften nun bis zu vorgezogenen Neuwahl mit Experten und Spitzenbeamten besetzt werden.

Der 32-jährige Kurz hatte sich zuvor mit Innenminister Kickl getroffen und entschieden, dass der FPÖ-Politiker nicht mehr im Amt bleiben kann. Er erwarte «vollständige Transparenz» und eine «lückenlose Aufklärung» der Affäre, sagte Kurz an einer Medienkonferenz. Die Österreicher hätten das Bedürfnis zu wissen, wie es mit ihrer Regierung weiter gehe.

Kickl war FPÖ-Generalsekretär, als das Skandalvideo im Juli 2017 auf Ibiza entstand, das bereits zum Rücktritt von Vizekanzler Heinz-Christian Strache und zum Bruch der ÖVP/FPÖ-Koalition geführt hat. Kurz hatte in einem Interview mit dem «Kurier» bereits verdeutlicht, dass Kickl aus seiner Sicht als Innenminister nicht gegen sich selbst ermitteln könne.

Aus Sicht von Kurz wäre es in dieser Situation schlüssig gewesen, wenn Kickl von seinem Amt zurückgetreten wäre. Seinen jetzigen Schritt habe er mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen abgesprochen. Offiziell kann in Österreich nur der Bundespräsident einen Minister entlassen.

In dem Video von 2017 werden möglicherweise illegale Parteispenden an die FPÖ thematisiert. Zudem stellt Strache einer angeblichen russischen Oligarchen-Nichte bei einem Treffen auf Ibiza öffentliche Aufträge in Aussicht, sollte sie der FPÖ zum Erfolg bei den Nationalratswahlen 2017 verhelfen.

Stuhl des Kanzlers wackelt

Unklar bleibt, ob Kurz im Parlament mit einem Misstrauensvotum konfrontiert werden wird.

Peter Pilz von der oppositionellen Liste «Jetzt» kündigte an, im Parlament einen Misstrauensantrag gegen Kurz zu stellen. Sollte ein Misstrauensantrag eine Mehrheit finden, müsste der Bundespräsident jemanden mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragen. «Dann ist der Bundeskanzler Geschichte – und das ist auch gut so», sagte Pilz dem Sender «oe24». Der Kanzler sei der Hauptverantwortliche für die Regierungskrise.

Die SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner sprach von einer «veritablen Staatskrise» und erklärte, es müssten nun alle Ministerposten mit Experten besetzt werden. Sie liess jedoch zunächst offen, ob ihre Partei Kurz unterstützen oder stürzen will.

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Reaktionen der FPÖ-Basis auf das Polit-Chaos
Aus 10 vor 10 vom 20.05.2019.
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 29 Sekunden.

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