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Nach Toten bei Unruhen Präsident der Elfenbeinküste begnadigt seinen Vorgänger Gbagbo

  • Der Präsident der Elfenbeinküste, Alassane Ouattara, hat seinen wegen politischer Unruhen zu 20 Jahren Gefängnis verurteilten Vorgänger Laurent Gbagbo begnadigt.
  • Die Bankguthaben des 77-jährigen Ex-Staatschefs sollen freigegeben und seine Rente wieder gezahlt werden.
  • Ouattara sagte dies in einer Ansprache zum 62. Jahrestag der ivorischen Unabhängigkeit.

«Im Interesse des gesellschaftlichen Zusammenhalts» begnadige er Gbagbo per Präsidialdekret, so der amtierende Staatschef. Zwei weitere enge Vertraute des Ex-Präsidenten, die wegen ihrer Rolle bei den politischen Unruhen im Jahr 2011 verurteilt worden waren, sollen freigelassen werden.

Gbagbo hatte 2010 nach zehn Jahren an der Macht seine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl nicht anerkannt und eine Übertragung der Amtsgeschäfte an den Wahlsieger und bis heute amtierenden Präsidenten Ouattara verweigert. Bei Unruhen im Nachgang der Wahl wurden mehr als 3000 Menschen getötet.

Rückkehr nach Freispruch in Den Haag

Gbagbo wurde schliesslich aus dem Amt vertrieben, im April 2011 im Norden der Elfenbeinküste festgenommen und später an den Internationalen Strafgerichtshof nach Den Haag ausgeliefert. Im Juni kehrte er in seine Heimat zurück, nachdem Den Haag seinen Freispruch bestätigt hatte.

Ein ivorisches Gericht hatte den Ex-Staatschef 2018 in Abwesenheit wegen der Plünderung der Zentralbank während der Unruhen zu 20 Jahren Haft verurteilt. Diese Haftstrafe ist mit der Begnadigung nun hinfällig.

SRF 4 News, 07.08.2022, 02:00 Uhr ; 

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