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Nach Urteil in Opiate-Krise Purdue Pharma will Milliarden zahlen, um Prozess zu vermeiden

  • In der Opiate-Krise in den USA ist der Pharmakonzern Purdue zu einer Milliardenzahlung bereit, um einen Grossprozess zu vermeiden.
  • Der Sender NBC News berichtet, der Hersteller des Schmerzmittels Oxycontin könnte für eine aussergerichtliche Einigung zwischen zehn und zwölf Milliarden Dollar zahlen.
  • Man sei bereit, sich in einem Verfahren gegen Vorwürfe zu verteidigen, wolle aber jahrelange Rechtsstreitigkeiten vermeiden, erklärt das Unternehmen.

Nach dem richtungsweisenden Entscheid im Opioid-Verfahren gegen den Pharmakonzern Johnson & Johnson äussert sich nun ein weiteres Unternehmen, gegen das eine Klage läuft: Purdue Pharma, der Hersteller des berüchtigten Schmerzmittels Oxycontin.

400'000 an Überdosis gestorben

In Cleveland werden fast 2300 Verfahren zusammengeführt, bei denen Bundesstaaten, Städte und weitere Kläger wegen der Opiate-Krise Entschädigungszahlungen von einer Reihe von Unternehmen fordern. Es geht um Dutzende oder sogar Hunderte Milliarden Dollar.

Kritiker werfen Pharmaunternehmen vor, die Risiken opiathaltiger Schmerzmittel verschleiert und das massenhafte Verschreiben der Medikamente befördert zu haben.

Millionen US-Bürger wurden in der Folge süchtig. In weniger als zwei Jahrzehnten sollen mehr als 400'000 Menschen an einer Überdosis gestorben sein. Allein im Jahr 2017 gab es den Behörden zufolge landesweit rund 47'600 Todesfälle.

Signalwirkung durch Urteil im Fall Johnson & Johnson

Am Montag verurteilte ein Gericht im Bundesstaat Oklahoma den Hersteller Johnson & Johnson zu einer Entschädigungszahlung in Höhe von 572 Millionen Dollar (rund 562 Millionen Schweizer Franken). Purdue Pharma hatte zuvor einen Prozess im gleichen Bundesstaat durch die Zahlung von 270 Millionen Dollar vermieden.

Spannend wird sein, ob die Unternehmen mit Entschädigungszahlungen davonkommen oder ob auch Manager und Firmeneigentümer zur Verantwortung gezogen werden.
Autor: Thomas von Grünigen USA-Korrespondent

Staatsanwälte im ganzen Land hatten gebannt auf dieses Urteil gewartet. Denn es könnte Signalwirkung haben für die vielen weiteren Opioid-Verfahren, die gegen Pharmaunternehmen hängig sind, erläuterte Thomas von Grünigen, USA-Korrespondent.

Dies scheint sich nun zu bewahrheiten. «Spannend wird sein, ob die Unternehmen mit Entschädigungszahlungen davonkommen oder ob auch Manager und Firmeneigentümer zur Verantwortung gezogen werden», so von Grünigen.

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