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Konservative verlieren Nachwahl in Grossbritannien
Aus News-Clip vom 17.12.2021.
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Nachwahl für Parlamentssitz Britische Konservative verlieren Hochburg – Schlappe für Johnson

  • Der britische Premierminister Boris Johnson und seine konservative Partei haben bei einem wichtigen Stimmungstest eine schwere Niederlage erlitten.
  • Bei einer Nachwahl für einen Sitz im Unterhaus im ländlichen North Shropshire setzte sich überraschend die Kandidatin der Liberaldemokraten Helen Morgan durch, wie die Auszählung am Freitag ergab.
  • Damit ging für die Tories eine Region verloren, die sie seit fast 200 Jahren fest in der Hand hatten.

«Die Wähler in North Shropshire haben die Nase voll, und sie haben uns einen Tritt verpasst», sagte Oliver Dowden, der Generalsekretär der Konservativen, dem Sender Sky. Die Botschaft sei deutlich und bei der Partei angekommen. Johnson steht wegen der Corona-Politik und Skandalen in seiner Partei unter Druck.

Zu sehen eine Politikerin
Legende: Die Liberaldemokratin Helen Morgan sicherte sich das Mandat mit einem Vorsprung von fast 6000 Stimmen. Reuters

Mit North Shropshire müssen sich die Konservativen in einem Wahlkreis geschlagen geben, den sie seit seinem Zuschnitt in der heutigen Form 1983 stets gewonnen hatten. Die Briten nutzen Nachwahlen zwar immer wieder, um der regierenden Partei einen Denkzettel zu verpassen. Doch das Ausmass der Niederlage deutet auf eine tiefe Unzufriedenheit mit Johnsons Regierung hin.

Morgan sagte bei ihrer Siegesfeier, Johnson könne Grossbritannien nicht die Führung geben, die sich das Land so dringend wünsche.

Proteste gegen Johnson im Parlament

Dramatisch zugespitzt hatte sich die Lage für Johnson bereits am Dienstag. Im Unterhaus sah er sich mit einer regelrechten Revolte in den eigenen Reihen konfrontiert, als fast 100 Tory-Abgeordnete gegen die von ihm geforderten neuen Regeln zur Eindämmung der Pandemie stimmten. Zudem steht Johnson wegen steigender Corona-Fallzahlen in der Schusslinie.

Zu sehen der britische Premierminister Boris Johnson.
Legende: Steht auch in der eigenen Partei unter Druck: der britische Premierminister Boris Johnson. imago images

Schlagzeilen machten auch eine kostspielige Renovierung seiner Wohnung und angebliche Partys seiner Mitarbeiter während des Lockdowns in der Weihnachtszeit 2020. Schliesslich gibt es harsche Kritik an Nebenverdiensten konservativer Abgeordneter. In Umfragen fällt die Partei bereits hinter Labour zurück.

Kritiker fordern Veränderung, keinen Rücktritt

Über das Mandat aus North Shropshire, einem von insgesamt 650 Parlamentssitzen, musste abgestimmt werden, weil der konservative Abgeordnete im Zusammenhang mit bezahlter Lobby-Arbeit zurückgetreten war.

Trotz der herben Niederlage bei der Nachwahl verfügen die Tories noch über eine komfortable Mehrheit im Parlament. Sie hatten die Wahl 2019 mit dem Versprechen gewonnen, das Brexit-Votum zügig umzusetzen.

Johnson selbst sitzt ungeachtet der harschen Kritik aus den eigenen Reihen vorerst ebenfalls noch fest im Sattel. Die meisten seiner innerparteilichen Gegner fordern von ihm eine Umkehr in seiner Politik, aber keinen Rücktritt. Die nächste Parlamentswahl steht erst 2024 an.

SRF4 News, 17.12.2021, 12:00 Uhr;

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