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Nächtliche Sperrung Drohnensichtung in München: Flughafen nach Sperrung wieder offen

  • Am späten Donnerstagabend hatte die Deutsche Flugsicherung (DFS) den Flugbetrieb am Flughafen München zunächst eingeschränkt und später eingestellt.
  • Grund waren mehrere Drohnensichtungen, wie der Flughafen auf seiner Webseite mitteilte.
  • Die Polizei konnte offenbar weder Flugobjekte noch Verdächtige finden.
  • Der Flughafen ist mittlerweile wieder geöffnet.

17 Flüge konnten am Abend in München nicht starten, wovon knapp 3000 Passagiere betroffen waren. 15 ankommende Flüge wurden derweil nach Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt umgeleitet. Flightradar24 schreibt auf X von 14 umgeleiteten Flügen.

Der Flughafen München kümmerte sich eigenen Angaben zufolge in Zusammenarbeit mit den Airlines umgehend um die Versorgung der gestrandeten Passagiere in den Terminals. Es seien Feldbetten aufgestellt sowie Decken, Getränke und Snacks gereicht worden.

Gestrandete Passagiere am Münchner Flughafen.
Legende: Zahlreiche gestrandete Reisende mussten die Nacht am Münchner Flughafen verbringen. Keystone/Jason Tschepljakow

Insgesamt fielen nach Angaben des Flughafenbetreibers 17 Flüge aus. Ein Passagier sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass das Flugzeug schon auf der Startbahn gewesen sei, dann aber wieder zurück zum Terminal gerollt sei. Ab etwa 22.15 Uhr waren auch Landungen nicht mehr möglich: 15 Flüge seien stattdessen nach Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt umgeleitet worden, wie der Betreiber auf der Internetseite des Flughafens schrieb.

Flughafenverband: Luftverkehr braucht klare Zuständigkeiten

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Am Münchner Flughafen gilt ein Nachtflugverbot für den regulären Passagierverkehr zwischen Mitternacht und 5.00 Uhr morgens. Grundsätzlich sind nach Angaben des Betreibers nur Nachtluftpost- und Vermessungsflüge der Deutschen Flugsicherung in dieser Zeit zugelassen.

Bis Sonntag läuft noch das Münchner Oktoberfest. Das grösste Volksfest der Welt zieht jährlich mehrere Millionen Besucherinnen und Besucher aus anderen Städten und Ländern an. Auch sie könnten durch die Einschränkungen im Flugverkehr betroffen sein.

Der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV (Arbeitsgemeinschaft deutscher Verkehrsflughäfen), Ralph Beisel, sagte, der Vorfall zeige einmal mehr, wie verletzlich der Luftverkehr gegenüber illegalen Drohnenflügen sei. «Der Luftverkehr braucht klare Zuständigkeiten und eine schlagkräftige Drohnendetektion und Abwehr.» Die Entscheidung, ob eine Drohne eine Gefahr darstelle und wie sie abgewehrt werde, sei und bleibe eine hoheitliche Aufgabe von Bundes- und Landespolizei.

Bei einer Drohnensichtung habe die Sicherheit der Reisenden oberste Priorität, sagt der Flughafen. Meldeketten zwischen Flugsicherung, Flughafen und Polizeibehörden seien seit Jahren etabliert. Detektion und Abwehr von Drohnen seien «hoheitliche Aufgaben» und damit in der Verantwortung von Bundes- und Landespolizei, heisst es in der Mitteilung weiter.

Mehrere Zeugen hatten laut einem Bericht der «Bild»-Zeitung im Umland des Münchner Flughafens gegen 21:30 Uhr und abermals gegen 22:30 Uhr unbekannte Drohnen gesichtet. Später habe es auch Sichtungen über dem Flughafengelände gegeben, sagte die Bundespolizei laut Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Ob es sich um eine oder mehrere Drohnen handelte, war zunächst unklar.

Keine Passagierflüge zwischen Mitternacht und 5 Uhr

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Am Münchner Flughafen gilt ein Nachtflugverbot für den regulären Passagierverkehr zwischen Mitternacht und 5 Uhr. Grundsätzlich sind laut Angaben des Betreibers nur Nachtluftpost- und Vermessungsflüge der Deutschen Flugsicherung in dieser Zeit zugelassen.

Einsatzkräfte der Landes- und Bundespolizei hätten das Gelände überwacht und nach Flugobjekten sowie Verdächtigen abgesucht – erfolglos. Auch ein Polizeihubschrauber soll im Einsatz gewesen sein.

Zweiter Vorfall in Deutschland

Es ist nicht das erste Mal, dass unbekannte Drohnen im deutschen Luftraum auftauchen. Der letzte Vorfall ereignete sich am 27. September, als Drohnen über dem nördlichen Bundesland Schleswig-Holstein aufgetaucht waren. Schleswig-Holstein grenzt an Dänemark – auch dort waren zuvor mehrfach Drohnen gesichtet worden.

SRF 4 News, 03.10.2025, 03:00 Uhr ; 

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