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USA greifen Iran direkt an Besorgnis, Beunruhigung, Verurteilung – die Reaktionen

So reagieren wichtige politische Führungspersonen, nachdem US-Streitkräfte iranische Atomanlagen angegriffen haben.

Schweiz: Das Aussendepartement hat alle beteiligten Parteien zu «maximaler Zurückhaltung» aufgerufen. Die Eskalation zwischen Israel und dem Iran seit dem 13. Juni, einschliesslich des neuesten Angriffs durch die USA, sei gefährlich, schrieb das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf X. Das EDA fordert alle Parteien dazu auf, Zivilisten und zivile Infrastrukturen zu schützen und unverzüglich zur Diplomatie zurückzukehren.

EU: Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas fordert zu Mässigung und Verhandlungen auf. «Ich bitte alle Seiten dringend darum, einen Schritt zurückzutreten, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und eine weitere Eskalation zu verhindern», erklärt Kallas auf X. Sie betont zugleich: «Dem Iran darf nicht erlaubt werden, eine Atomwaffe zu entwickeln.» Die EU-Aussenminister würden am Montag über die Lage beraten, fügt Kallas hinzu.

Grossbritannien: Der britische Premierminister Keir Starmer stösst ins gleiche Horn. Das iranische Atomprogramm sei eine schwerwiegende Bedrohung für die internationale Sicherheit, erklärte Starmer. «Dem Iran darf niemals erlaubt werden, eine Atomwaffe zu entwickeln, und die USA haben Massnahmen ergriffen, um diese Bedrohung zu verringern.» Die Stabilität in der Region habe weiter oberste Priorität.

UNO: Generalsekretär António Guterres schreibt auf X, er sei «zutiefst beunruhigt über die Gewaltanwendung der USA gegen den Iran». Dies sei eine gefährliche Eskalation in einer Region, die bereits am Abgrund stehe – und eine direkte Bedrohung für internationalen Frieden und Sicherheit. «Es besteht ein wachsendes Risiko, dass dieser Konflikt schnell ausser Kontrolle gerät – mit katastrophalen Folgen für die Zivilbevölkerung, die Region und die Welt. Ich appelliere an die Mitgliedstaaten, eine Deeskalation herbeizuführen und ihren Verpflichtungen aus der UN-Charta und anderen Regeln des Völkerrechts nachzukommen.»

Saudi-Arabien: Die grösste Militärmacht im Nahen Osten drückt «grosse Besorgnis» über die US-Angriffe aus, so eine Erklärung des saudischen Aussenministeriums auf X. Das Königreich ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Bemühungen unter solch «hochsensiblen Umständen» zu verstärken, um eine politische Lösung zur Beendigung der Krise zu erreichen.

Libanon: Das krisengeplagte Land am Mittelmeer sorgt sich, Teil des Kriegs zu werden. Der Libanon dürfe sich nicht in den eskalierenden Konflikt hinziehen lassen, betonte Ministerpräsident Nauaf Salam auf der Plattform X. Nun sei es umso wichtiger, im nationalen Interesse zu handeln. Dieses sehe vor, den Libanon nicht in aktuelle regionale Auseinandersetzungen zu verwickeln.

Frau vor Kamera, Mann steht daneben
Legende: Medienschaffende berichten aus dem Weissen Haus nach Bekanntwerdung der Luftangriffe der USA gegen Iran. Reuters/Kevin Mohatt

Irak: Der direkte Nachbarstaat von Iran verurteilt die US-Angriffe als «ernsthafte Bedrohung für Frieden und Sicherheit im Nahen Osten». Militärische Massnahmen könnten niemals den Dialog oder diplomatische Bemühungen ersetzen, heisst es in einer Erklärung des Medienbüros des Ministerpräsidenten Mohammed Al-Sudani. Eine Fortsetzung der Angriffe berge das Risiko einer unkontrollierbaren Eskalation. «Kriege bringen nur Zerstörung mit sich», hiess es weiter. Der Irak rief die internationale Gemeinschaft sowie die UNO dazu auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und zur Vermeidung von Krisen beizutragen.

IAEA beruft Dringlichkeitssitzung ein

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Der Chef der UNO-Atomaufsichtsbehörde Rafael Grossi erklärte auf X, dass er eine Dringlichkeitssitzung seiner Behörde einberufen werde.

«Angesichts der dringenden Situation im Iran berufe ich für morgen eine Dringlichkeitssitzung der Internationalen Atomenergiebehörde ein», schrieb IAEO-Chef Grossi auf X.

Tagesschau, 20.6.2025, 19:30 Uhr ; 

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