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Neue Umfrage zu Brexit Mehrheit der Briten möchte doch in der EU bleiben

Der Vorsprung der EU-Befürworter ist so gross wie noch nie seit dem Urnengang. Hauptursache: die damaligen Nichtwähler.

Das Wichtigste in Kürze

  • In einer Umfrage des Instituts BMG Research haben sich 51 Prozent für den Verbleib in der EU und nur noch 41 Prozent für den Brexit ausgesprochen.
  • Der BMG-Chef erklärte den wachsenden Abstand vor allem mit dem Sinneswandel damaliger Nichtwähler. Ja- und Nein-Stimmende sind zu 90 Prozent bei ihrer Meinung geblieben.
  • Die von der Zeitung «Independent» veröffentlichte Umfrage wurde vom 5. bis zum 8. Dezember bei 1400 Personen durchgeführt.

Der Brexit verliert in Grossbritannien immer mehr an Zustimmung: Einer neuen Umfrage zufolge hat sich nun mehr als die Hälfte der Briten für einen Verbleib in der Europäischen Union ausgesprochen.

In der von der britischen Zeitung «Independent» am Samstagabend veröffentlichten Untersuchung des Instituts BMG Research waren 51 Prozent der Befragten gegen den Brexit und nur noch 41 Prozent dafür. Die zehn Prozentpunkte Differenz sind der grösste Abstand zwischen Brexit-Gegnern und -Befürwortern seit dem Referendum im Juni 2016.

Später Sinneswandel

Die Frage, ob Grossbritannien Mitglied der EU bleiben sollte oder nicht, beantworteten sieben Prozent mit «weiss nicht», ein Prozent antwortete gar nicht. Die Briten hatten am 23. Juni 2016 mit knapper Mehrheit von 52 zu 48 Prozent für einen Austritt aus der EU gestimmt.

Verantwortlich für den immer grösser werdenden Abstand zwischen Brexit-Gegnern und -Befürwortern sind vor allem diejenigen Briten, die sich nicht an dem Referendum im Juni 2016 beteiligt hatten, wie der Vorsitzende von BMG Research, Michael Turner, der Zeitung sagte.

Brexit-Befürworter und -Gegner zu 90 Prozent stabil

Die damaligen Nichtwähler würden nun mit überwältigender Mehrheit im Verhältnis 4:1 für den EU-Verbleib stimmen, während die damaligen Befürworter und Gegner eines EU-Austritts überwiegend – zu rund 90 Prozent – bei ihrer Meinung geblieben seien, erklärte Turner.

Zuletzt hatten laut Turner die Brexit-Befürworter im Februar in Umfragen geführt. Seitdem habe es eine langsame Verschiebung in der öffentlichen Meinung in Richtung der Brexit-Gegner gegeben.

Zweite Verhandlungsgrunde kann beginnen

Die EU hatte am vergangenen Freitag in Brüssel das Startsignal für die zweite Phase der Brexit-Verhandlungen gegeben. Die britische Premierministerin Theresa May musste erhebliche Zugeständnisse unter anderem bei finanziellen Fragen machen, um die zweite Etappe beginnen zu können.

Die Premierministerin wandte sich in der Zeitung «Sunday Telegraph» gegen ihre Kritiker: Mit der Einigung auf Phase zwei der Brexit-Gespräche habe sie bewiesen, dass die Zweifler im Unrecht seien, schrieb May in dem Blatt. «Wir machen Fortschritte auf dem Weg zu einem erfolgreichen Austritt aus der EU.» Die jüngste Einigung stelle einen Wendepunkt in den Verhandlungen dar.

«Trotz all des Furors kommen wir voran», schrieb May. «Wir werden uns nicht von dieser fundamentalen Pflicht abbringen lassen, den demokratischen Willen des britischen Volkes umzusetzen.»

Der britische Aussenminister und Brexit-Befürworter Boris Johnson sprach sich in der Zeitung «Sunday Times» dafür aus, bei den Verhandlungen mit der EU so viel wie möglich herauszuholen. Sollte Grossbritannien die europäischen Verordnungen nicht abstreifen können, werde das Königreich zu einem «Vasallenstaat» der EU werden, warnte er.

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