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Neue UNO-Strategie Ärmste Länder sollen selber mehr tun

Bislang forderte die UNO bei den ärmsten Ländern mehr Entwicklungshilfe, nun ändert sie ihre Strategie.

Die sogenannte «Agenda 2030» ist das grosse und zugleich das ehrgeizigste Ziel der Vereinten Nationen: Bis in zwölf Jahren sollen Armut, Hunger und Rückständigkeit weltweit weitgehend besiegt sein.

Während viele Schwellen- und Entwicklungsländer markante Fortschritte verzeichnen, tun sich etliche der allerärmsten Länder weiterhin schwer, stellt die UNO in ihrem jährlichen Bericht über diese Staatengruppe fest. Diese Länder haben eine Milliarde Einwohner; das sind dreizehn Prozent der Weltbevölkerung. Sie vereinen jedoch gesamthaft gerade mal 1,3 Prozent der internationalen Wirtschaftskraft auf sich. Ihr Anteil am Welthandel liegt sogar noch tiefer.

Die allerärmsten Länder der Welt

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  • 47 Länder gehören zu den am wenigsten entwickelten (Least Developed Countries LDC) der Welt.
  • 33 von ihnen befinden sich in Afrika, neun in Asien, vier in Ozeanien. Dazu kommt noch Haiti als einziges Land auf dem amerikanischen Kontinent.
  • Die UNO hat Kriterien für die Einstufung als LDC definiert. Dazu gehören soziale Merkmale wie Gesundheit und Bildungsstand der Gesellschaft, wirtschaftliche Verwundbarkeit und das Bruttonationaleinkommen (weniger als 992 US-Dollar im Jahr pro Kopf).

KMU sollen gefördert werden

Als Ausweg empfiehlt die UNO nicht länger, einfach mehr Entwicklungshilfegelder in diese Staaten zu pumpen. Es bringe ebenfalls wenig zu versuchen, sie zügig in den globalisierten Wirtschaftskreislauf einzugliedern.

Vielmehr gelte es, in diesen Staaten zwar nicht Grosskonzerne, jedoch die lokale Wirtschaft, also KMU zu fördern, betont Mukhisa Kituyi, der Generalsekretär der UNO-Organisation für Wirtschaft und Handel Unctad. Es gelte, auf lokale Versorgungs- und Vertriebsnetze zu setzen.

Unctad-Generalsekretär Mukhisa Kituyi
Legende: Unctad-Generalsekretär Mukhisa Kituyi will lokale Kleinunternehmen in den ärmsten Ländern fördern. Keystone

Das bedeutet, dass die Regierungen strukturelle Barrieren abbauen müssen. Will heissen: weniger Bürokratie, mehr Freiräume und nicht zuletzt auch Kampf der Korruption. Zu oft werden gerade Klein- und Mittelbetriebe in armen Ländern durch bürokratische Willkür, schwerfällige Strukturen und schlechte Regierungsführung richtiggehend stranguliert.

Werden diese Missstände bekämpft oder gar beseitigt, dann können, so die UNO, die ärmsten Länder selber sehr viel mehr zu ihrer eigenen Entwicklung und Modernisierung beitragen.

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