Zum Inhalt springen

Header

Audio
Sipri-Bericht: Weniger Waffenverkäufe trotz gestiegener Nachfrage
Aus HeuteMorgen vom 04.12.2023. Bild: AP Photo/Vadim Ghirda (Symbolbild)
abspielen. Laufzeit 1 Minute 51 Sekunden.
Inhalt

Neuer Sipri-Bericht Die Rüstungsindustrie hinkt der Waffennachfrage hinterher

Trotz der Militärhilfe für die Ukraine verzeichnen für 2022 viele grosse US- und europäische Rüstungskonzerne einen Umsatzeinbruch. Das bedeutet gemäss dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri allerdings keineswegs, dass die jüngste Phase der Aufrüstung vorbei ist.

Wegen der wachsenden weltpolitischen Spannungen steigt die Nachfrage bei Rüstungsgütern. Vor allem Russlands Krieg gegen die Ukraine verlieh ihr zusätzlich Schub.

Doch in den aufaddierten Umsatzzahlen der hundert grössten Rüstungskonzerne schlug sich das im vorigen Jahr nicht nieder, wie ein Bericht des Stockholmer Friedens­forschungs­instituts Sipri zeigt.

Die Verkäufe nahmen demnach gesamthaft gar um 3.5 Prozent ab, bei manchen US-Herstellern sogar noch viel markanter. Mehrere europäische Waffenschmieden vermelden für 2022 eine Stagnation.

Träge Rüstungsindustrie und -politik

Zwar setzen nicht nur Länder wie China oder Russland auf Aufrüstung, sondern auch die meisten westlichen Staaten. Doch es braucht Zeit, bis sich politische Kurswechsel in konkreten Bestellungen niederschlagen.

Und es braucht noch mehr Zeit, bis Rüstungsfirmen ihre Produktion hochgefahren haben und tatsächlich mehr Waffen verkaufen und fakturieren.

Schweizer Waffenkonzerne nicht mehr unter den den Top 100

Box aufklappen Box zuklappen

Wie schon in den Vorjahren figuriert kein Schweizer Rüstungsanbieter auf der Sipri-Liste der hundert grössten Waffenhersteller der Welt.

Die Stanser Pilatuswerke, die gelegentlich in den Top 100 auftauchten, sind dort schon länger verschwunden. 

Die Rüstungsbranche ist ein träges Geschäft. Momentan wächst der Bedarf erheblich stärker als das Angebot. Laut den Sipri-Fachleuten ist jedoch abzusehen, dass die Umsätze der Branche schon dieses und erst recht in den kommenden Jahren stark steigen werden.

Flexibler reagieren und schneller liefern können offenkundig asiatische oder nahöstliche Anbieter. Dort stiegen die Geschäftszahlen deutlich an. Besonders auffällig etwa in der Türkei.

Aufrüstungstrend im Westen relativ neu

Russland hat seine Produktionskapazitäten sogar unverzüglich und schwergewichtig auf Kriegswirtschaft umgestellt. Die Verkäufe stiegen markant, in Rubel gerechnet. Auffallend ist zudem, dass sich Südkorea in kürzester Zeit zu einem der wichtigsten Lieferanten für die Ukraine entwickelt hat.

In manchen Teilen der Welt, nicht zuletzt in Ost- und Südasien, aber auch im Nahen Osten, hält der Aufrüstungstrend schon lange an. Im Westen jedoch löste er erst in den letzten Jahren eine längere Phase der Abrüstung ab.

Die westliche Waffenproduktion vollzieht diese sicherheitspolitische Kehrtwende erst langsam. Doch fest steht: Es wird massiv aufgerüstet. Und das in weiten Teilen der Welt.

HeuteMorgen, 04.12.2023, 06:00 Uhr

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel