Zum Inhalt springen

Header

Video
Kirche Frankreichs wegen Missbrauchsfällen erschüttert
Aus Tagesschau vom 05.10.2021.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 34 Sekunden.
Inhalt

Neuer Untersuchungsbericht Frankreich: 330'000 Missbrauchsopfer in katholischer Kirche

  • In der katholischen Kirche in Frankreich sind seit den 1950er-Jahren nach Hochrechnungen einer Untersuchungskommission 216'000 Kinder und Jugendliche Opfer von sexuellem Missbrauch geworden.
  • Unter Einbezug der von der Kirche betriebenen Einrichtungen gehe man von 330'000 Opfern aus, sagte der Präsident der Unabhängigen Missbrauchskommission in der Kirche (CIASE), Jean-Marc Sauvé, in Paris.
  • 80 Prozent der Opfer seien Jungen im Alter zwischen 10 und 13 Jahren gewesen, 20 Prozent Mädchen unterschiedlicher Altersgruppen.
Audio
Sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche Frankreichs
aus Rendez-vous vom 05.10.2021. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 20 Sekunden.

Bei den Taten habe es sich in fast einem Drittel der Fälle um Vergewaltigungen gehandelt. «Die Zahlen sind erschütternd und können nicht folgenlos bleiben», sagte der Kommissionspräsident. Die Opfer hätten Leiden, Isolation und oft auch Scham und Schuldgefühle erlitten.

Bischofskonferenz kündigt Schritte an

Box aufklappen Box zuklappen

Die Bischofskonferenz des Landes kündigte Konsequenzen an. «Angesichts so vieler zerrütteter, oft zerstörter Leben schämen wir uns und sind entrüstet», sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Éric de Moulins-Beaufort. Man werde alle erforderlichen Schritte einleiten, damit sich ein solcher Skandal nicht wiederhole. Auf der Sitzung der Kirchengremien im November sollten Massnahmen getroffen werden.

Knapp die Hälfte von ihnen litten auch nach vielen Jahren noch unter den Folgen. Der Gründer des Opferverbandes «La Parole Libérée», François Devaux, mahnte die Kirche bei der Vorstellung des in Frankreich mit Spannung erwarteten Berichts: «Sie müssen für alle diese Verbrechen bezahlen.» Dabei werde es um Milliardensumme gehen.

 Jean-Marc Sauvé, Präsident der Unabhängigen Missbrauchskommission in der Kirche (CIASE), im Porträt
Legende: Der Präsident der Unabhängigen Missbrauchskommission in der Kirche (CIASE), Jean-Marc Sauvé, zeigte sich erschüttert über die hohe Zahl an Missbrauchsopfern. Keystone

Problem besteht immer noch

Sauvé sagte auch: Das Problem bestehe immer noch. Bis in die 2000er-Jahre habe die Kirche gleichgültig auf die Opfer reagiert. Erst seit ungefähr 2015 habe sich die Einstellung geändert.

Den Untersuchungsbericht haben die französischen Bischöfe vor drei Jahren in Auftrag gegeben, um das Vertrauen in die Kirche wieder herzustellen. Die Untersuchungskommission arbeitete unabhängig.

Nur noch ausgewählte Artikel kommentierbar

Box aufklappen Box zuklappen

Liebe Userinnen und User. Wir wünschen uns einen konstruktiven Diskurs ohne Beleidigungen, Diskriminierung und Falschinformation. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, unser Kommentar-System umzustellen. Neu konzentrieren wir uns auf ausgewählte Themen und geben nicht mehr alle Artikel zum Kommentieren frei. Täglich wollen wir so 3 bis 5 Debatten lancieren, die unser Community-Team dafür umso enger begleiten kann. Die kommentierbaren Artikel finden Sie unter «Die Debatten des Tages». Mehr Infos gibt es hier. Wir freuen uns auf spannende Diskussionen mit Ihnen!

SRF 4 News, 05.10.2021, 11:00 Uhr;

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel