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Nordkorea feiert Gründungstag Der Koreakrieg und die Folgen – spürbar bis heute

Vor bald 70 Jahren bekämpften sich die Grossmächte auf der koreanischen Halbinsel. Der Konflikt dauert bis heute an.

September 1945 – wenige Monate nach Europa ist der Zweite Weltkrieg schliesslich auch in Asien zu Ende. Die Japaner kapitulieren – und müssen die von ihnen besetzten Gebiete aufgeben. Dazu gehört auch die koreanische Halbinsel.

Bei der koreanischen Bevölkerung ist die japanische Besatzungsmacht verhasst – während der Kolonialzeit beuteten die Japaner das Land systematisch aus und unterdrückten die Bevölkerung.

Ein glühender Kommunist

Bereits vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs rückte die sowjetische Rote Armee in den Norden der koreanischen Halbinsel vor – aus der sowjetischen Besatzungszone wird später die Demokratische Volksrepublik Korea.

Die Russen setzen dabei auf Kim Il-Song – einen glühenden Kommunisten und Stalin-Verehrer. Nach sowjetischem Vorbild führt er ein sozialistisches System ein.

Für Kim Il-Song ist klar, dass die gesamte koreanische Halbinsel zu seiner Volksrepublik gehören sollte.

Angriff auf den Süden

Kim Il-Song besuchte 1949 die Sowjetunion, um die Beziehungen der beiden Staaten zu stärken. Dabei bittet Kim Stalin um Erlaubnis für einen Angriff auf den Süden; also auf die Republik Korea, die von den USA unterstützt wird. Stalin lehnt zuerst ab, willigt später ein, mit der Auflage, dass auch China einverstanden sein müsse. Mao Zedong sichert seine Unterstützung zu. Daraufhin gibt Stalin im Frühling 1950 grünes Licht.

Die Südkoreaner und US-Amerikaner sind auf den Angriff schlecht vorbereitet, Kims Truppen marschieren bald auch in Seoul ein. In Washington ist man alarmiert. Erst im Jahr zuvor hatte man ganz China an die Kommunisten verloren.

US-Präsident Harry S. Truman sieht sich zu einem massiven Eingriff gezwungen: Wenn der Kommunismus ein Land nach dem anderen absorbiere, warnt Truman, würden die USA von ihren Versorgungsquellen abgeschnitten – das amerikanische Leben würde sich so stark verändern, dass man es nicht mehr wiedererkennen könne.

Vorstoss bis zur chinesischen Grenze

Die USA greifen militärisch ein, unterstützt von der UNO. Nach einer riskanten Landung an Koreas Westküste gelingt die Wende. Wenige Tage danach erreichen die UN-Truppen die Vororte von Seoul. Stolz berichtet die amerikanische Wochenschau vom Erfolg.

Mit der Rückeroberung des südkoreanischen Territoriums will man sich jetzt nicht mehr zufrieden geben. Die Verbände stossen weiter in den Norden vor, bis an die chinesische Grenze.

Doch dann folgt der dritte Akt: China gegen die USA. Mao Zedong schickt Truppen über die koreanische Grenze, gemeinsam mit den Chinesen zwingen die Nordkoreaner die US-Truppen zum Rückzug – bald nehmen sie auch Pjöngjang wieder ein. Kim Il-Sung triumphiert, er hat die mächtigste Armee der Welt geschlagen.

Napalm über Nordkorea

Die Amerikaner diskutieren über den Einsatz von Atombomben, um den Krieg doch noch zu gewinnen. Präsident Truman entscheidet sich schliesslich dagegen. Aufgeben will man dennoch nicht: Die amerikanische Luftwaffe fliegt unzählige Bombenangriffe auf Nordkorea, zerstört dabei auch die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngyang.

Unter anderem werfen die Amerikaner mehrere zehntausend Tonnen Napalmbomben über Nordkorea ab, die Opfer sterben einen qualvollen Tod.

Nach drei Jahren Krieg und mindestens zweieinhalb Millionen Toten wird schliesslich ein Waffenstillstand ausgehandelt. Man einigt sich auf den 38. Breitengrad – den Satus Quo also. Die koreanische Halbinsel liegt in Trümmern, der Krieg lässt ein geteiltes Land zurück. Ein Friedensabkommen haben die beiden Seiten bis heute nicht unterzeichnet.

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