Zum Inhalt springen

Not in Afghanistan 280 Millionen Dollar für die hungernde Bevölkerung

  • Die Weltbank will wieder Gelder für humanitäre Hilfe nach Afghanistan fliessen lassen. Sie hatte ihre Unterstützung für das Land nach der Machtübernahme der Taliban eingestellt.
  • Die 31 Geldgeber des derzeit eingefrorenen Treuhandfonds «Afghanistan Reconstruction Trust Fund» haben sich auf den Transfer von 280 Millionen Dollar für zwei Hilfsorganisationen in Afghanistan geeinigt.
  • Wie die Weltbank als Verwalterin des Fonds mitteilte, soll das Geld wie erwartet an das Welternährungsprogramm (WFP) sowie das UNO-Kinderhilfswerk Unicef gehen.

«Diese Mittel werden es Unicef ermöglichen, 12.5 Millionen Menschen mit grundlegenden und wichtigen Gesundheitsdiensten zu versorgen und eine Million Menschen zu impfen», teilte die Bank in einer Erklärung mit. Dazu werde WFP in der Lage sein, 2.7 Millionen Menschen mit Nahrungsmittelhilfe sowie fast 840'000 Mütter und Kinder mit Ernährungshilfe zu versorgen.

Wirtschaftliche und humanitäre Krise

Weiter wurde betont, dass die Organisationen über eine Präsenz vor Ort verfügen, um im Einklang mit den eigenen Richtlinien und Verfahren der Afghanen zu verfahren und direkt helfen zu können. 180 Millionen Dollar aus dem Treuhandfonds werden demnach für das WFP bereitgestellt, Unicef erhält 100 Millionen Dollar.

Ein Kind erhält Milch aus einem Fläschchen.
Legende: Vor allem Kinder sind in Afghanistan von Hunger bedroht. Keystone

Afghanistan steckt in einer schweren wirtschaftlichen und humanitären Krise. Diese verschärfte sich im August noch, als die Taliban das Land überrannten, die vom Westen unterstützte Regierung zusammenbrach und die letzten US-Truppen abzogen.

Extreme Hungersnot

Die USA und andere Geldgeber stellten nach der Machtübernahme durch die Taliban die Finanzhilfe ein, von der Afghanistan in den 20 Jahren des Krieges abhängig geworden war. Mehr als neun Milliarden Dollar der Geldreserven des Landes wurden eingefroren.

Die Vereinten Nationen warnen davor, dass fast 23 Millionen Menschen – etwa 55 Prozent der Bevölkerung – nun mit extremer Hungersnot konfrontiert sind. Auch, weil jetzt der Winter in dem verarmten Binnenland Einzug hält.

Die Verwendung von Geldern aus dem Fonds der Weltbank und deren Weiterleitung über die beiden Hilfswerke der UNO werden als Möglichkeit gesehen, Mittel für die Grundversorgung in das Land zu leiten, ohne dass die USA Sanktionen verhängen müssen.

SRF 4 News, 11.12.2021, 02:00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel