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Olympische Winterspiele Sechs Fakten zur Olympischen Fackel

Im Februar messen sich die besten Wintersportler wieder an den Olympischen Winterspielen. Austragungsorte sind Mailand und Cortina d'Ampezzo. Doch die Olympische Fackel wurde bereits am Mittwoch enzündet. Sechs Fakten zur Fackel, die zu den Olympischen Spielen gehört wie Butter aufs Brot.

Der Ursprung des Fackellaufs

Die Olympischen Spiele nahmen ihren Anfang in der griechischen Antike. Der Fackellauf, wie wir ihn heute kennen, fand damals allerdings noch nicht statt. Fackelläufe gab es damals schon. Es ging darum, bei einem nächtlichen Wettlauf, ein Ziel mit einer brennenden Fackel möglichst schnell zu Fuss zu erreichen.

Antike griechische Vase mit bemalten Figuren.
Legende: Darstellung eines Fackellaufs auf einer antiken Vase. wikimedia commons

Auch wenn es in der Antike noch keinen Olympischen Fackellauf gab: Ein Feuer brannte bei den Spielen schon damals, entzündet durch den Sieger des Wettlaufs.

Von Olympia zur Austragungsstätte

Der erste Fackellauf fand 1936 anlässlich der olympischen Sommerspiele in Berlin statt. Vater der Idee war Alfred Schiff. Inspiriert vom Olympischen Feuer bei den Spielen 1928 in Amsterdam, wollte er die Idee des Feuers aufnehmen. Er recherchierte und fand Hinweise auf den Fackellauf in der griechischen Antike. Umgesetzt hat die Idee hingegen Carl Diem.

Menschenmenge bei einer Kundgebung mit Hakenkreuzfahnen.
Legende: Der Einlauf des Fackelträgers für die Olympischen Sommerspiele in Berlin 1936. Der Transport der Fackel lief nicht ohne Zwischenfälle. IMAGO / imagebroker

Der Transport von Olympia nach Berlin war dann nicht einfach. Bereits in Griechenland hatte es Proteste gegeben und es wurde versucht, die Ankunft in Nazideutschland zu verhindern. Auch in Jugoslawien und der Tschechoslowakei kam es zu Auseinandersetzungen, die Flamme erlosch.

Wie das Olympische Feuer entsteht

Entzündet wird das olympische Feuer traditionellerweise mit einem Parabolspiegel vor dem Hera-Tempel in Olympia, dem Austragungsort der Olympischen Spiele der Antike. Der Spiegel konzentriert das Sonnenlicht so stark, dass es ein Feuer entfacht. Anschliessend wird das Feuer von Schauspielerinnen, die die Rolle von Priesterinnen übernehmen, ins alte Stadion getragen. Die Hohepriesterin übergibt das Feuer dann, mithilfe einer Fackel, dem ersten Läufer.

Frauen in antiken Gewändern bei zeremonieller Fackelübergabe in Ruinenstätte.
Legende: Griechische «Priesterinnen» entfachen das olympische Feuer. AP Photo/Dimitri Messinis

Macht das Wetter dem Ritual einen Strich durch die Rechnung, wird das Feuer ein paar Tage vorher bei Sonnenschein entfacht.

Von Olympia nach ...

Traditionell wird die Fackel zu Fuss von Olympia zum Austragungsort getragen. In der jüngeren Geschichte hat es aber auch schon spektakuläre Transportmittel gegeben, doch dazu später mehr.

Bei den Olympischen Spielen in Berlin haben 3331 Läufer in 12 Tagen die insgesamt 3187 Kilometer in die Hauptstadt unter die Füsse genommen. Die meisten Läufer und Läuferinnen zählt hingegen Tokio. Bei den Sommerspielen 1964 kam Japan auf gut 100'000 Fackelträger. Allerdings ist zu beachten, dass Japan auch die Reserveläufer und ihre Unterstützungsläufer mitzählt.

Den längsten Fackellauf gab es 2004. Da die Spiele in Athen stattfanden, wurde die Fackel von Olympia aus einmal per Flugzeug in 142 Tagen «um die Welt» geschickt, wo alle ehemaligen Gastgeberstädte besucht wurden.

Stadt, Land, All

In der Regel wird die Fackel zu Fuss getragen. Für längere Distanzen sind aber auch andere Mittel zulässig, etwa das Pferd, Auto, Fahrrad oder Flugzeug. Zu den aussergewöhnlichsten Mitteln dürfte aber die Übergabe während eines Fallschirmsprungs 1994 zählen.

Unter Wasser war das Olympische Feuer ebenfalls. So hatten etwa im Jahr 2000 Taucher die Fackel im Meer vor der australischen Küste übergeben. Aber auch der Weltraum ist mittlerweile olympisch, denn bei den Winterspielen 2013 wurde eine Fackel in den Weltraum gebracht und auf der Internationalen Raumstation ISS weitergereicht.

Norwegen statt Griechenland

Box aufklappen Box zuklappen

Bei den ersten Olympischen Winterspielen 1952 wurde das Feuer für den Fackellauf in Norwegen entfacht. Genauer gesagt in Morgedal. Der Ort galt als «Wiege» des Skisports. Das Feuer wurde am Herd in der Hütte von Sondre Norheim, einem bekannten norwegischen Skisportler, entfacht.

Auch 1960 bei den Winterspielen in Squaw Valley wurde die Entzündung in Norwegen vollzogen. Dies, weil sich die Organisatoren zu spät für eine Entzündung entschieden hatten und das olympische Komitee sich weigerte, die Entzündung vorzunehmen. Seit da wird das Olympische Feuer auch im Winter in Olympia entfacht.

Tagesschau kompakt, 26.11.2025, 12:45 Uhr; noes

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