- Tausende Gläubige sind zur Vigilfeier zum Petersdom gepilgert.
- In seiner Ansprache fordert Papst Franziskus zu mehr Engagement gegen Ungerechtigkeiten in aller Welt auf und prangert gleichzeitig Gleichgültigkeit und Antriebslosigkeit vieler Menschen an.
- Es sei «der Jünger von heute, der in Anbetracht einer Wirklichkeit verstummt ist, die (...) glauben macht, dass man nichts tun kann.»
- Ostern sei eine Einladung, «mit eintönigen Angewohnheiten zu brechen».
Der Petersdom ist verdunkelt, es ist eine mystische Atmosphäre. Der Papst schreitet mit einer Kerze ein. Die Osternacht erinnert an die Auferstehung Christi.
«Verwirrte» Menschen
Papst Franziskus nutzte in diesem Jahr die Messe auch, um die «verwirrten» und «erstarrten» Menschen aus ihrer Lähmung zu reissen.
Der Pontifex ruft in der Osternacht zu verstärktem Engagement gegen Ungerechtigkeit auf. In der Vigilfeier im Petersdom in Rom prangerte er die Gleichgültigkeit und Antriebslosigkeit der Menschen an.
In «erdrückende Routine eingetaucht»
Ostern sei eine Einladung, «mit eintönigen Angewohnheiten zu brechen, unser Leben, unsere Entscheidungen und unsere Existenz zu erneuern», sagte das Oberhaupt der Katholischen Kirche am Karsamstag vor tausenden Gläubigen. Und fuhr fort: «Es ist der Jünger von heute, der in Anbetracht einer Wirklichkeit verstummt ist, die (...) glauben macht, dass man nichts tun kann, um so viele Ungerechtigkeiten zu überwinden, die viele unserer Brüder in ihrem Fleisch durchleben».
Der «verwirrte Jünger» sei in einer «erdrückenden Routine eingetaucht, die ihn des Gedächtnisses beraubt», so der 81 Jahre alte Papst. «Ostern feiern bedeutet, erneut zu glauben, dass Gott einbricht (...), indem er unseren einförmigen und lähmenden Determinismus herausfordert.»
Taufe von acht Erwachsenen
Die Osternachts-Messe markiert den Übergang vom Karsamstag zum Ostersonntag. Traditionell schreitet der Papst dabei im dunklen Petersdom mit einer Kerze ein.
Bei der Messe stand auch die Taufe von acht Erwachsenen an. Darunter ein Migrant aus Nigeria, der in Italien als Held gefeiert wurde, weil er einen bewaffneten Überfall verhindert hat.
Ostern erinnert an die Auferstehung von Jesus Christus und ist daher für Christen in aller Welt das wichtigste Fest. Jedes Jahr kommen Hunderttausende Menschen über die Feiertage nach Rom.
Nach mehreren Festnahmen von Terrorverdächtigen in Italien in den vergangenen Tagen galten besonders strikte Sicherheitsvorkehrungen.