- José Antonio Kast hat die Präsidentenwahl in Chile gewonnen.
- Nach Auszählung von rund 95 Prozent der Stimmen erhielt der Kandidat der Republikanischen Partei über 58 Prozent, so die Wahlbehörde.
- Die kommunistische Regierungskandidatin Jeannette Jara gratulierte Kast telefonisch zum Wahlsieg.
- Jara erhielt knapp 42 Prozent der Stimmen.
Damit steht das südamerikanische Land vor einem Rechtsruck. Im Mittelpunkt des Wahlkampfes um die Nachfolge des linken amtierenden Präsidenten Gabriel Boric standen die Themen Kriminalität und Migration. Boric konnte aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht erneut kandidieren.
Kast stammt aus einflussreicher Familie
Der neunfache Vater und strenggläubige Katholik Kast stammt aus einer einflussreichen Familie. Mehrere Geschwister des 59-jährigen Rechtspolitikers waren wie er Abgeordnete oder Senatoren, ein Bruder diente während der Militärdiktatur von Augusto Pinochet als Präsident der Zentralbank.
Sein Vater – ein ehemaliger Wehrmachtsoffizier und NSDAP-Mitglied aus Bayern – wanderte nach dem 2. Weltkrieg nach Chile aus und gründete dort eine Fabrik für Fleisch- und Wurstwaren.
Kast will Grenzen sichern und Migranten abschieben
Obwohl Chile noch immer eines der sichersten Länder der Region ist, hat die Kriminalität in einigen Bereichen zugenommen. Zudem ist der Anteil der Migranten in Chile zuletzt auf rund zehn Prozent der Bevölkerung gestiegen – der grösste Teil stammt aus dem Krisenland Venezuela. Kast hat ein hartes Vorgehen gegen Kriminalität und illegale Migration angekündigt. Um die Wirtschaft anzukurbeln, will Kast die Unternehmenssteuer senken und die öffentlichen Ausgaben deutlich senken. Er tritt sein Amt am 11. März 2026 an.