- Der vor zwei Monaten bei einem Wahlkampfauftritt angeschossene kolumbianische Präsidentschaftskandidat Miguel Uribe ist im Alter von 39 Jahren gestorben.
- Das teilte das Krankenhaus Santa Fe in Bogotá mit.
- Am Samstag hatten Uribes behandelnde Ärzte mitgeteilt, dass sich sein Gesundheitszustand lebensbedrohlich verschlechtert habe.
Uribe war am 7. Juni bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Hauptstadt Bogotá angeschossen worden, unter anderem mehrfach am Kopf. Seitdem wurde der Politiker in einem Krankenhaus behandelt und mehrmals operiert.
Nach dem Anschlag wurden mehrere Verdächtige festgenommen, darunter ein 15-Jähriger, der die Schüsse auf Uribe abgegeben haben soll. Der Hintergrund der Tat ist noch unklar.
Der mutmassliche Drahtzieher des Anschlags führt nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft eine Gruppe von Auftragskillern und soll Verbindungen zu Splittergruppen der linken Guerillaorganisation Farc unterhalten.
Der konservative Politiker Uribe bewarb sich um die Nominierung durch seine Partei als Präsidentschaftskandidat für die Wahl im kommenden Jahr. Er stammt aus einer einflussreichen Politiker- und Journalistendynastie.
Seine Mutter, die Journalistin Diana Turbay, wurde 1991 von Handlangern des Drogenbosses Pablo Escobar entführt und ermordet. Sein Grossvater war der ehemalige Präsident Julio César Turbay, der Kolumbien zwischen 1978 und 1982 regierte. Mit Ex-Präsident Álvaro Uribe war er nicht verwandt.
Das Attentat löste bei vielen Menschen in dem südamerikanischen Land Befürchtungen aus, dass es zu einer Gewaltspirale wie in den 80er- und 90er-Jahren kommen könnte, als bewaffnete Angriffe der Drogenkartelle und Morde an Politikern zum Alltag gehörten.
«Ruhe in Frieden, Liebe meines Lebens. Ich kümmere mich um unsere Kinder», schrieb Uribes Ehefrau María Claudia Tarazona auf Instagram. Seine Partei Centro Democrático schrieb auf der Nachrichtenplattform X: «Welch grosser Schmerz. Kolumbien trägt Trauer.»