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Probleme mit «Starliner» Zwei Nasa-Astronauten auf ISS gestrandet – genaue Rückkehr unklar

  • Eine Astronautin und ein Astronaut der Nasa müssen wesentlich länger auf der Internationalen Raumstation (ISS) bleiben als erwartet.
  • Der Grund sind Probleme mit dem krisengeplagten Raumschiff «Starliner» vom Hersteller Boeing, das die beiden im Juni zur ISS gebracht hatte.
  • Eigentlich hätten sie nur eine Woche auf der Raumstation bleiben sollen, nun könnten sie möglicherweise erst im Februar 2025 zurückkehren.

Ein fixes Datum für die Rückkehr stehe aber nicht fest, teilte die Nasa bei einer Pressekonferenz mit. Derzeit würden vor allem zwei Möglichkeiten diskutiert: erstens die ursprünglich geplante Rückkehr der Astronautin Suni Williams und ihres Kollegen Barry Wilmore an Bord des «Starliner». Dafür müssten allerdings die aufgetretenen Probleme mit den Triebwerken und Heliumlecks noch abschliessend geklärt und aus dem Weg geräumt werden, was bislang nicht gelungen sei. 

Astronauten im Raumanzug vor dem Start.
Legende: Die Astronauten Barry Wilmore und Suni Williams waren am 5. Juni als erste Crew mit dem «Starliner» zur ISS geflogen. Ihre Mission hätte eigentlich nur acht Tage dauern sollen. (Bild vom 6. Mai 2024) Archiv/REUTERS/Joe Skipper

Die zweite Möglichkeit sei, dass Williams und Wilmore im Februar 2025 mit dem Raumschiff «Crew Dragon» vom Hersteller SpaceX zurückkehren. Der wegen all dieser Schwierigkeiten gerade von August auf September verschobene Start der «Crew 9» mit dem «Crew Dragon» von SpaceX könnte dann nur mit zwei anstelle von vier Astronauten durchgeführt werden. Williams und Wilmore würden dann Teil dieser Crew.

Der «Starliner» würde bei der zweiten Option ohne Crew zurück zur Erde fliegen. Dafür sei allerdings auch noch eine umfangreiche Software-Rekonfiguration notwendig, so die Nasa.

Definitive Entscheidung bis Mitte August

Williams und Wilmore seien derzeit eine grosse Hilfe bei den Aktivitäten an Bord der ISS und in alle Gespräche eingebunden, sagte Nasa-Manager Steve Stich. «Sie sind bereit zu tun, was immer sein muss.» Eine endgültige Entscheidung über das weitere Vorgehen werde wohl bis Mitte August fallen. 

Der «Starliner» ist ein teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug, das aus einer rund drei Meter hohen Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul besteht und im Unterschied zum «Crew Dragon» von Elon Musks Firma SpaceX nicht auf dem Wasser, sondern auf der Erde landet. 

«Starliner» als Alternative gedacht

Das Raumschiff war Anfang Juni nach jahrelangen Verzögerungen vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida erstmals zu einem bemannten Testflug aufgebrochen. Im Mai 2022 hatte der «Starliner» erstmals einen erfolgreichen unbemannten Flug zur ISS absolviert und dort vier Tage verbracht.

Die Nasa will den «Starliner» neben dem «Crew Dragon» als weiteres Raumschiff für den Transport ihrer Astronauten ins All etablieren. Für Boeing, das bereits 1.6 Milliarden Dollar in die Entwicklung des «Starliner» investiert hat, wäre der Einsatz eines SpaceX-Raumschiffs für den Rücktransport der Astronauten ein herber Rückschlag im Wettbewerb um Nasa-Aufträge.

SRF 4 News, 08.08.2024, 03:00 Uhr ; 

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