Zum Inhalt springen

Header

Audio
Exil-Kubaner solidarisieren sich mit Protestbewegung
Aus HeuteMorgen vom 14.07.2021.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 22 Sekunden.
Inhalt

Proteste der Exil-Kubaner «Cuba libre!» hallt durch die Strassen von Miami

  • Zehntausende Menschen, die auf Kubas Strassen «Freiheit» und «Nieder mit der Diktatur» rufen: Das hat es während Jahrzehnten nicht mehr gegeben.
  • In Miami, wo die weltweit grösste exilkubanische Gemeinde lebt, finden die Protestrufe von der Insel den lautesten Widerhall.
  • Seit Sonntag finden an verschiedenen Orten der Stadt Unterstützungskundgebungen statt.

An der Calle Ocho, der Hauptstrasse von Little Havanna in Miami: Trotz Gewitter und strömendem Regen haben sich bereits am Nachmittag gut 200 Personen versammelt. «Das kubanische Volk braucht jetzt unsere Unterstützung», sagt Gabriella. Sie ist Präsidentin der «Students for a Free Cuba».

Die kubanische Diktatur muss verschwinden und die Welt muss dabei helfen!
Autor: Franco Exil-Kubaner in Miami

Auch Franco, der auf Kuba geboren wurde, hofft auf Freiheit für sein Vaterland. Wie viele andere demonstriert er bereits seit Sonntag. Mittlerweile ist er heiser. «Die kubanische Diktatur muss verschwinden und die Welt muss dabei helfen!»

Demonstranten in Miami mit Schildern.
Legende: Exil-Kubaner in Little Havanna in Miami bekunden ihre Solidarität mit den regimekritischen Demonstrierenden in Kuba. Matthias Kündig/SRF

Die meisten hier sind unter 30 Jahre alt. Zum Beispiel Laura, deren Grosseltern in den 1960er-Jahren aus Kuba geflüchtet waren. Viele ältere Kubanerinnen und Kubaner in Miami hätten die Hoffnung längst aufgegeben, dass sich auf der Insel etwas ändern könnte, sagt sie.

«Ich bin aber voller Hoffnung und will die Protestierenden in Kuba unterstützen.» Laura ist überzeugt: Es braucht auch ein Eingreifen der US-Regierung.

Sollen die USA eingreifen?

Verschiedene kubanischstämmige Politiker in Miami fordern von Präsident Joe Biden bereits ein militärisches Vorgehen gegen das kubanische Regime. Doch davon will Gabriella von den «Students for a Free Cuba» nichts wissen. «Alles was ich mir wünsche, ist ein freies Kuba. Ich will keine Militärintervention.»

Auch in den nächsten Tagen soll in Miami weiter demonstriert werden für die Freiheit des kubanischen Volkes.

Embargo der USA gegen Kuba

Box aufklappen Box zuklappen

1960 verhängte US-Präsident Dwight D. Eisenhower erstmals Massnahmen gegen Kuba, welche in einem totalen Exportverbot nach Kuba endeten. 1961 dürfen unter John F. Kennedy nur noch Lebensmittel und medizinische Hilfsgüter mit einer Ausnahmegenehmigung nach Kuba exportiert werden. Der Import von kubanischem Zucker wird eingestellt. Im März 1962 spricht Kennedy ein komplettes Wirtschaftsembargo gegen Kuba aus. 1977 lockert Präsident Jimmy Carter die Reisebestimmungen. Die USA eröffnen eine Interessenvertretung in Havanna, Kuba seinerseits in Washington. Nach dem Ende des Kalten Kriegs fällt die kubanische Schutzmacht Sowjetunion zusammen. Die kubanische Wirtschaft schrumpft.

1992 verabschiedet George Bush Senior den «Cuban Democracy Act». So gilt für US-Firmen in Drittländern ein Verhandlungsverbot mit Kuba, fast alle Charterflüge zwischen Miami und Havanna werden gestrichen. 1996 schiesst Kuba zwei Zivilflugzeuge der USA ab. Die Geschäfte der beiden Länder werden weiter beschränkt. 2001 dürfen US-Firmen wieder Lebensmittel nach Kuba liefern. 2004 beschränkt George W. Bush die Reisefreiheiten erneut.

Als Fidel Castro 2008 abtritt und sein Bruder Raúl übernimmt, fordern die Vereinten Nationen erneut das Ende des US-Embargos. Die USA stimmen dagegen. 2009 hebt der neue US-Präsident Barack Obama jedoch alle Reisebeschränkungen für Exilkubaner auf. 2014 verkündet Obama die Normalisierung der Beziehungen. Kuba wird 2015 von der «US-Terrorliste» gestrichen. Bevor es zu einer Aufhebung des Embargos kommt, gewinnt Donald Trump die Präsidentschaftswahlen. Er setzt die USA wieder auf die Liste der «Staaten, die den Terrorismus unterstützen».

 

 

Heute Morgen, 14.07.2021, 6:00 Uhr

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel

Nach links scrollen Nach rechts scrollen

14 Kommentare

Navigation aufklappen Navigation zuklappen
  • Kommentar von Walter Matzler  (wmatz)
    Natürlich tragen die USA an der Misere in Cuba die alleinige Schuld. OK, Unschuldslämmer sind die USA natürlich nicht. Aber man sage mir, wo irgendwo auf der Welt der Kommunismus erfolgreich gewesen ist. Nicht einmal China hat es geschafft. Was dort heute Kommunismus heisst, hat mit Kommunismus nicht mehr viel zu tun.
  • Kommentar von Lesic Milan  (Milee)
    es ist wirklich endlich mal Zeit geworden, dass auch die Kubaner im mc Donalds fett werden können, ihre Wirtschaft endlich den Dollarmultis unterwerfen! was erlauben die sich eigentlich, einfach so ohne zu bezahlen Grundnahrungsmittel oder medizinische Fürsorge zu erhalten, einfach eine Frechheit! Auch sollten sie endlich lernen, dass mann für eine gute Ausbildung zahlen soll, sonst könnten ja plötzlich arm gebohrene noch gebildet sein, was für eine Frechheit!!!
  • Kommentar von Monika Mitulla  (momi)
    Esist nicht das erste Mal, dass die USA Exilkubaner missbrauchen, um einen Umsturz in Kuba zu erreichen. "Die Invasion in der Schweinebucht war ein von den Vereinigten Staaten organisierter militärischer Angriff kubanischer Exilanten auf Kuba. Sie wurde am 17. April 1961 mit verdeckter Unterstützung der CIA von rund 1300 seit 1959 aus Kuba geflohenen Freiwilligen von Guatemala aus durchgeführt und hatte den Sturz der Revolutionsregierung unter Fidel Castro zum Ziel." Quelle: Wiki