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Proteste in Gaza Neue Eskalation der Gewalt droht

  • Nach den blutigen Unruhen im Gazastreifen haben die Palästinenser die Todesopfer beerdigt.
  • Zeitgleich ist es zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten offenbar erneut zu Zusammenstössen gekommen.
  • Drei Männer sollen an der Grenze zu Israel Schussverletzungen erlitten haben, teilt das palästinensische Gesundheitsministerium in Gaza mit.

Die Unruhen im Gazastreifen schüren international Sorgen vor einer neuen Eskalation der Gewalt im Heiligen Land. UNO-Generalsekretär António Guterres forderte «unabhängige und transparente Ermittlungen» zu den Vorfällen vom Freitag.

Bei Massenprotesten der Palästinenser an der Grenze zu Israel waren 17 Menschen von israelischen Soldaten getötet und Hunderte verletzt worden.

Generalstreik in den Palästinensergebieten

Noch am Samstag wurden die Toten zu Grabe getragen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas rief einen Tag der Trauer aus. In den Palästinensergebieten und in Ost-Jerusalem blieben die Läden geschlossen. Der Generalstreik bezog sich auch auf Privatschulen, die samstags offen sind.

Bei erneuten Zusammenstössen mit israelischen Soldaten wurden wieder Palästinenser verletzt. Drei Männer hätten Schussverletzungen an der Grenze zu Israel erlitten, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. Israels Armee wollte die Aussagen überprüfen.

Hamas fordert Recht auf Rückkehr

Nach Angaben des palästinensischen Ministeriums waren am Freitag mindestens 15 Palästinenser während des «Marschs der Rückkehr» von israelischen Soldaten erschossen oder durch Panzergranaten getötet worden. Mehr als 1400 wurden verletzt, die meisten durch Tränengas.

Wie palästinensische Medien berichteten, waren mehr als 20'000 Menschen zu dem Marsch an der Grenze zu Israel gekommen. Die radikal-islamische Hamas wollte mit der Aktion ihren Anspruch auf ein «Recht auf Rückkehr» für palästinensische Flüchtlinge und deren Nachkommen in das Gebiet des heutigen Israels untermauern. Israel lehnt eine Rückkehr in das eigene Staatsgebiet ab.

Vereinte Nationen berieten in Dringlichkeitssitzung

Der UNO-Sicherheitsrat trat wegen der Gewalteskalation in der Nacht zum Karsamstag in New York zusammen. UNO-Chef Guterres betonte, die Tragödie vom Freitag zeige die Dringlichkeit, mit der der Friedensprozess im Nahen Osten wiederbelebt werden müsse. Palästinensern und Israelis müsse es ermöglicht werden, in Frieden und Sicherheit als Nachbarn zu leben.

Ägypten und Iran kritisierten das Vorgehen Israels scharf. Iran unterstützt die radikal-islamische Hamas in Gaza und betrachtet Israel als seinen Erzfeind.

Palästinenserpräsident Abbas machte allein Israel für die blutigen Zusammenstösse verantwortlich. Er habe die Vereinten Nationen zum Schutz der Palästinenser aufgefordert, sagte er im Fernsehen.

Das EDA zeigt sich besorgt

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Die Schweiz sei besorgt über die Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften. Dies teilt das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mit. Nun müsse ein neuer Anlauf für einen Friedensprozess genommen werden.

Aufmarsch laut Israel ein Terrorakt

Israel warf der im Gazastreifen herrschenden Hamas dagegen eine gezielte Provokation vor. «Was wir gestern gesehen haben, war ein organisierter Terrorakt», sagte der israelische Armeesprecher Ronen Manelis. Nach seinen Angaben waren alle Todesopfer Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren. «Die grosse Mehrheit von ihnen kennen wir als Terroraktivisten», sagte Manelis.

Israel hat nach der Machtübernahme durch die Hamas 2007 eine Blockade über das Küstengebiet verhängt, die mittlerweile von Ägypten mitgetragen wird. USA, die EU und Israel stufen die Hamas als Terrororganisation ein.

Die Proteste im Gazastreifen sollen bis zum 15. Mai dauern. Anlass sind die Feiern zum 70. Jahrestag der Gründung Israels. Die Palästinenser begehen den 15. Mai als Nakba-Tag (Tag der Katastrophe), weil im ersten Nahost-Krieg 1948 rund 700'000 Palästinenser flohen oder vertrieben wurden.

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