- Zwei Jahre nach dem gescheiterten Umsturzversuch in der Türkei hat ein Gericht bei Istanbul dutzende Soldaten zu lebenslänglichen oder langjährigen Haftstrafen verurteilt.
- Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten auf einer Bosporus-Brücke an der Tötung von 32 Zivilisten und zwei Polizisten beteiligt waren.
Wegen «versuchten Umsturzes der verfassungsmässigen Ordnung» wurden 72 Angeklagte zu lebenslangen Gefängnisstrafen verurteilt. Weitere 27 Angeklagte müssen wegen «Komplizenschaft» beim Umsturzversuch gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan mehr als 15 Jahre ins Gefängnis.
Zwölf Angeklagte erhielten lebenslängliche Haftstrafen wegen «vorsätzlicher Tötung» von Erdogans Wahlkampfleiter und dessen Sohn .
Abtrünnige Soldaten hatten am 15. Juli eine Bosporus-Brücke in Istanbul mit Panzern besetzt. Nach einem Aufruf Erdogans, sich den Putschisten zu widersetzen, versammelten sich tausende Menschen auf der Brücke. In der folgenden Auseinandersetzung starben mehrere Personen. Am frühen Morgen ergaben sich die Putschisten der Polizei.