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Somalia legt sich mit der UNO an
Aus HeuteMorgen vom 04.01.2019. Bild: Imago/Archiv
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Rauswurf des Sondergesandten UNO fordert von Somalia Klarstellung

Der ausgewiesene Diplomat Nicholas Haysom macht vor dem Sicherheitsrat eine düstere Prognose für das Bürgerkriegsland.

Nach einer längeren Phase der Beruhigung spitzt sich der Konflikt im Bürgerkriegsland Somalia wieder zu. Davor warnt nun auf seiner ersten Sitzung im neuen Jahr der UNO-Sicherheitsrat.

Doch ausgerechnet jetzt legt sich die somalische Regierung mit den Vereinten Nationen an, obschon sie von deren Unterstützung abhängig ist wie nur wenig andere. Sie erklärt nämlich den UNO-Sonderbeauftragten für Somalia, Nicholas Haysom, zur «unerwünschten Person».

Fredy Gsteiger

Fredy Gsteiger

Diplomatischer Korrespondent

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Fredy Gsteiger ist diplomatischer Korrespondent und stellvertretender Chefredaktor bei Radio SRF. Vor seiner Radiotätigkeit war er Auslandredaktor beim «St. Galler Tagblatt», Nahost-Redaktor und Paris-Korrespondent der «Zeit» sowie Chefredaktor der «Weltwoche».

Haysom ist ein erfahrener und geschätzter UNO-Diplomat. Früher war der Südafrikaner Berater von Präsident Nelson Mandela. Doch in Somalia ist er ab sofort nicht mehr willkommen. Er habe sich in die inneren Angelegenheiten des Landes eingemischt und seine diplomatischen Befugnisse überschritten, kritisiert die somalische Regierung und verweist ihn des Landes.

Kritische Äusserung nach Gewalt gegen Demonstranten

Haysom hatte sich nach Übergriffen der somalischen Sicherheitskräfte gegen Demonstranten öffentlich besorgt erklärt. Mehr als ein Dutzend Kundgebungsteilnehmer kamen dabei im Süden des Landes ums Leben. Sie hatten gegen die Festnahme eines ehemaligen Terrorchefs protestiert, der sich vom Terror losgesagt hat und zum Politiker geworden ist. Die Regierung in Mogadischu traut diesem Wandel offenbar nicht.

Haysom warnt

Der Sonderbeauftragte Haysom befindet sich zurzeit in New York, wo er den Sicherheitsrat über die sich auf einmal wieder verschärfende Lage in Somalia informierte. Die positive Entwicklung der jüngsten Zeit sei in Gefahr, erklärte er.

UNO will mehr Informationen

Die Vereinten Nationen halten sich bedeckt über den De-facto-Rauswurf ihres Emissärs, obschon ein solcher Schritt höchst aussergewöhnlich ist. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hält vorläufig an Haysom fest, wie er über seinen Sprecher Farhan Haq ausrichten lässt. Man gehe davon aus, dass der Sonderbeauftragte seine Mission fortsetze und verlange von der somalischen Regierung mehr Informationen und eine Klarstellung.

Eines ist jedoch bereits jetzt klar: Der Eklat mit der UNO zeugt von der neuerlichen Verschärfung der Spannungen in dem seit Jahrzehnten gebeutelten Land.

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