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Rechtsextreme in den USA «Die Bewegung ist gespalten, man versucht Stärke zu zeigen»

Die Extremisten wollten bei Protesten Stärke zeigen – und seien gescheitert, sagt Journalist Arndt Peltner.

An der zweiten Unite the Right-Demonstration in Washington wollten die Rechtsextremen Präsenz markieren und ihre Stärke zeigen. «Die Bewegung ist aber im Gegensatz zum letzten Jahr deutlich gespalten», meint Arndt Peltner, freier USA-Korrespondent. Der Klu-Klux-Klan und Skinhead-Gruppen hätten zwar zugesagt. «Viele, die letztes Jahr noch dabei waren, haben aber diesmal deutlich abgesagt. Sie wollten nichts mehr damit zu tun haben». Dazu gehören Neonazi-Gruppen und auch einige erklärte Rassisten.

Gegendemonstrationen schwächten ein neues Erwachen

Die Wahl von Präsident Donald Trump, der sich nie ganz deutlich von den äusserst rechten Bewegungen in den USA distanziert hatte, führte zu einer neuen Stärke der Rechtsextremen. Mit der Demonstration in Charlottesville haben sie es im letzten Jahr auch geschafft, diese zu zeigen.

Man hat es letztes Jahr versucht, ist aber gescheitert
Autor: Arndt Peltner Freier USA-Korrespondent

Aber die Gegendemonstrationen und Gegen-Protestbewegungen haben wiederum gezeigt, dass die Rechten doch nicht so stark sind. Sie sind gescheitert, eine neue grosse Bewegung entstehen zu lassen.

Auch in Europa keine grosse Bewegung in Sicht

Skinheads und nationalsozialistische Gruppierungen aus den USA arbeiten schon lange mit jenen aus Europa zusammen. «Neu ist aber die sehr enge Verbindung zwischen der Sovereign Citizen-Bewegung und den europäischen Reichsbürgern und Identitären Bewegung», so Peltner. «Eine gefährliche Entwicklung», denn in den USA können diese sich deutlich abspalten, Ländereien kaufen und so praktisch einen Staat im Staat gründen.

Arndt Peltner

Freier USA-Korrespondent

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Der freischaffende USA-Korrespondent ist für mehrere deutschsprachige Zeitungen und Radiostationen tätig, unter anderem auch für SRF. Der gebürtige Nürnberger lebt seit 1998 in der Nähe von San Francisco.

Ähnlich wie in den USA schaffen es die europäischen Gruppierungen nicht, sich auf eine Bühne zu begeben und sich zu einen. Steve Bannon, der ehemalige Berater von Donald Trump und derzeit in Europa unterwegs, versucht nun diese Gruppen zu organisieren. Mit dem Hintergedanken die Europäer mit den amerikanischen Bewegungen um Donald Trump und von rechts aussen zu verbinden und voranzubringen.

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