Regierungskrise in Italien - Paolo Gentiloni gewinnt Vertrauensabstimmung
Zehn Tage nach dem gescheiterten Verfassungsreferendum hat Italien eine neue Regierung. Als zweite Parlamentskammer sprach der Senat dem Kabinett des neuen Ministerpräsidenten Paolo Gentiloni das Vertrauen aus.
Italiens Senat spricht sich als zweite Parlamentskammer mit
169 zu 99 Stimmen für Paolo Gentilonis Kabinett
aus.
Am Vortag hatte bereits das Abgeordnetenhaus Gentiloni das Vertrauen ausgesprochen.
Der Regierungschef soll das Land zumindest
bis zu vorgezogenen Wahlen
im kommenden Jahr führen.
Erster internationaler Auftritt am EU-Gipfel
Nach der Vertrauensabstimmung kann die neue Regierung Gentiloni nach dem Rücktritt von Matteo Renzi offiziell die Arbeit aufnehmen. Es wird allerdings erwartet, dass sie nicht allzu lange hält, weil fast alle Parteien Neuwahlen fordern.
Paolo Gentiloni war bislang Aussenminister. Er tritt nun am Donnerstag am EU-Gipfel in Brüssel erstmals als Ministerpräsident auf.
Italien werde dabei eine klare Position beziehen, kündigte der neue Ministerpräsident an. Es sei unannehmbar, dass Europa Strenge bei der Sparpolitik zeige, zugleich aber tolerant mit Ländern sei, die in Sachen Flüchtlinge nicht ihre Verantwortung übernehmen würden.
Wenig beliebeter neuer Ministerpräsident
Gentilonis Vorgänger
Matteo Renzi war zurückgetreten
, nachdem die Italiener am 4. Dezember gegen eine Verfassungsreform gestimmt hatten.
Bankenkrise
Box aufklappenBox zuklappen
Die Banken in Italien sitzen auf faulen Krediten von rund 360 Milliarden Euro. Die Bank Monte dei Paschi kämpft ums Überleben: Das drittgrösste Institut Italiens muss bis zum Jahresende fünf Milliarden Euro Kapital auftreiben. Die Europäische Zentralbank (EZB) lehnte eine Verlängerung der Frist bis zum 20. Januar ab.
Diese parteiinterne Übernahme des Postens als Regierungschef löste Kritik bei der Opposition aus. Vor allem Beppe Grillos Bewegung «MoVimento 5 Stelle» drängt auf Neuwahlen und kritisiert die Regierung Gentiloni als Neuauflage der Vorgängerregierung.
Gentiloni trägt darum als Vertrauter des früheren Premierministers Renzi bereits den Spitznamen «Renziloni» oder «Gentikloni».
Neues Wahlgesetz notwendig
Bevor es Neuwahlen in Italien geben kann, muss allerdings das Wahlrecht angepasst werden. Dazu sind langwierige Streitereien programmiert. Spekuliert wird, dass frühestens im Sommer 2017 Parlamentswahlen stattfinden können.
Für Gentiloni hat der Aufbau nach den schweren Erdbeben in Mittelitalien Priorität, dazu kommen die Flüchtlingskrise im Mittelmeer, die Beziehungen zu Russland und die Rolle Italiens in der EU.
Auch die aktuelle Bankenkrise verlangt schnelles Handeln. Schafft es vor allem die hoch verschuldete Bank Monte dei Paschi nicht, ihr Eigenkapital zu erhöhen, müsste die Regierung Gentiloni schon Ende Woche Staatshilfen beschliessen.
Sechs Schlüsselfiguren in der neuen Regierung Italiens
Die maximale Anzahl an Codes für die angegebene Nummer ist erreicht. Es können keine weiteren Codes erstellt werden.
Mobilnummer ändern
An diese Nummer senden wir Ihnen einen Aktivierungscode.
Diese Mobilnummer wird bereits verwendet
E-Mail bestätigen
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Sie können sich nun im Artikel mit Ihrem neuen Passwort anmelden.
Ein neues Passwort erstellen
Wir haben den Code zum Passwort neusetzen nicht erkannt. Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse erneut ein, damit wir Ihnen einen neuen Link zuschicken können.
Ihr Account wurde deaktiviert und kann nicht weiter verwendet werden.
Wenn Sie sich erneut für die Kommentarfunktion registrieren möchten, melden Sie sich bitte beim Kundendienst von SRF.