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Rentenreform in Frankreich Regierung macht deutliche Zugeständnisse

  • Die französische Regierung kommt den Tausenden von Protestierenden in der Rentenreform entgegen.
  • Diese soll erst für Arbeitnehmer ab Jahrgang 1975 greifen, während das Rentenalter von 62 unangetastet bleibt.
  • Trotz des geplanten einheitlichen Rentensystems soll es für Feuerwehrleute, Soldaten und Angehörige der Polizei eine Sonderregelung geben.
  • Die Regierung will ferner eine Grundrente von 1000 Euro einführen.

«Wir werden die Bevölkerung durch ein Rabatt- und Prämiensystem ermutigen, länger zu arbeiten», sagte Ministerpräsident Edouard Philippe bei der Vorstellung der Details der umstrittenen Rentenreform.

Die Frauen werden die grossen Gewinnerinnen werden.
Autor: Edouard Philippe Ministerpräsident

Das System zahlreicher Sonderregelungen werde durch ein einheitliches Rentensystem ersetzt, sagte Philippe. Dennoch soll es Ausnahmen geben. So sollen Feuerwehrleute, Soldaten und Angehörige der Polizei weiterhin früher in Rente gehen können.

Wer sein Leben lang gearbeitet hat, soll mindestens 1000 Euro pro Monat an Rente beziehen. «Die Frauen werden die grossen Gewinnerinnen des einheitlichen Systems werden», sagte Philippe.

Renten-Dickicht lichten

Gegen die Pläne protestieren seit Tagen Zehntausende Franzosen. Der sechste Streiktag hatte am Dienstag das öffentliche Leben in Frankreich weitgehend lahmgelegt. Die Gewerkschaften hatten Bahnmitarbeiter, Ärzte, Lehrer und andere Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes dazu aufgerufen, Präsident Emmanuel Macron und seiner Regierung vor der Bekanntgabe der Details der Rentenreform die Stirn zu bieten.

Macron will das veraltete Rentensystem vereinfachen, das mehr als 40 verschiedene Pensionskassen umfasst. Dabei variieren Renteneintrittsalter und Pensionsleistungen erheblich.

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