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Der Sitz des Premiers kann zum Schleudersitz werden
Aus 10 vor 10 vom 07.07.2022.
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Schauplatz Downing Street Wenn der Sitz des Premiers zum Schleudersitz wird

In den letzten Jahrzehnten hat einige Regierungschefs in London dasselbe Schicksal ereilt wie nun Boris Johnson.

Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich dem wachsenden Druck aus den eigenen Reihen gebeugt und am Donnerstag seinen Rücktritt verkündet.

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Boris Johnson: «Möchte im Amt bleiben, bis Nachfolge geregelt ist»
Aus News-Clip vom 07.07.2022.
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69 Prozent der Briten und über die Hälfte der Tories forderten zuletzt seinen Abgang. Johnson ist nicht der erste, gegen den sich in der Downing Street der Wind gedreht hat. Ein Blick zurück:

Vor Johnson war es Theresa May, die von ihrer eigenen Partei zum Rücktritt gedrängt wurde. Und das, obwohl sie, wie Johnson, noch ein Misstrauensvotum innerhalb der Tories gewonnen hatte. Am Ende konnte sie trotz aller Versprechen den Brexit nicht durchbringen. Das gefiel den Brexiteers in ihrer Partei gar nicht. Ein paar Monate später warf May – sichtlich erschüttert – das Handtuch.

Theresa May am Tag ihrer Rücktrittserklärung: «Ich werde den Job als Premier aufgeben, es war für mich die Ehre meines Lebens. Die zweite Premierministerin, aber bestimmt nicht die letzte war ich. Ich gehe ohne Groll, vielmehr mit enormer und langanhaltender Dankbarkeit, dass ich dem Land dienen durfte, das ich liebe.»

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Theresa May: «Es war die Ehre meines Lebens»
Aus Tagesschau vom 24.05.2019.
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Auch für den Vorgänger von Theresa May, David Cameron, lief es alles andere als rund. Der smarte Premier ritt lange auf einer Erfolgswelle. Doch als er ein Referendum der Briten über den Verbleib in der Europäischen Union einläutete, überschätzte er sich und seine Überzeugungskraft. Die Briten machten ihrem Unmut über die EU Luft und stimmten für den Brexit. Cameron blieb nichts anderes übrig, als zurückzutreten und den Stab an Theresa May abzugeben.

David Cameron: «Ich werde in den nächsten Wochen alles tun, um das Schiff auf Kurs zu halten. Aber ich werde nicht der Kapitän sein, der dieses Schiff zu seiner nächsten Destination steuert.»

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David Cameron: «Alles Gute bei EU-Austrittsverhandlungen»
Aus Tagesschau vom 13.07.2016.
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Aber auch Premierminister der Labour-Partei mussten miterleben, wie schnell man seinen Job los sein kann. Tony Blair stolperte 2007 über seine Entscheidung, an der Seite der USA in den Irak-Krieg zu ziehen. Seine Zustimmungswerte schmolzen dahin. Am Ende blieb ihm nur der Rücktritt.

Tony Blair damals vor den Medien zum Irak-Krieg: «Vielleicht habe ich einen Fehler gemacht, das müssen Sie beurteilen. Aber glauben Sie mir eines, ich tat, was ich richtig fand, für dieses Land.» Zehn Jahre hatte Blair bis dahin Grossbritannien regiert, so lange wie kein Labour-Premier vor ihm.

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Blair: «Ich übernehme die volle Verantwortung»
Aus News-Clip vom 06.07.2016.
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Schon die erste Premierministerin Grossbritanniens musste sich dem Parteiwillen am Ende beugen. Die Eiserne Lady Margaret Thatcher fiel durch ihren selbstherrlichen Führungsstil und ihre kompromisslose Europa- und Sozialpolitik zunehmend in Ungnade. Am 21. November 1990 gab Thatcher dem Drängen von Partei und Kabinett nach. Ohne eine Miene zu verziehen, verliess sie die Downing Street und reichte bei der Queen ihren Rücktritt ein.

Margaret Thatcher
Legende: Margaret Thatcher, damals Grossbritanniens erste Premierministerin. Keystone

SRF 4 News, 07.07.2022, 16:00 Uhr;

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