- Exxon Mobil hatte geplant, im Schwarzen Meer eine neue Ölquelle zu erschliessen – zusammen mit dem russischen Ölkonzern Rosneft.
- Weil die USA gegen russische Firmen Sanktionen verhängt hat, hätte es dafür einer Ausnahmeregelung bedurft. Unter dem Eindruck der neuerdings frostigen Beziehungen der US-Administration zu Russland wird diese nun endgültig nicht gewährt.
Der amerikanische Finanzminister hat in Absprache mit Donald Trump das Ansinnen von Exxon Mobil zurückgewiesen. Die Absage umfasst lediglich einen einzigen Satz: Amerikanischen Unternehmen, inklusive Exxon, kann – aufgrund der Sanktionen gegenüber Russland – keine Ausnahme gewährt werden, um nach Öl zu bohren.
Ein brisanter Entscheid
Die Absage ist gleich unter mehreren Gesichtspunkten bemerkenswert und hat auch viel mit dem politischen Klima zu tun. Da ist zum einen der Zeitpunkt: Exxon soll das Gesuch für eine Ausnahmebewilligung offenbar bereits 2015 gestellt haben – bekannt wurde dies allerdings erst vor wenigen Tagen aufgrund eines Zeitungsartikels. Dass die amerikanische Regierung dann so rasch und erst noch öffentlich reagiert, ist ungewöhnlich.
Interessant ist auch: 2015 wurde Exxon von Rex Tillerson geführt. Inzwischen ist er Aussenminister der USA. Und Rex Tillerson hatte vor seiner Ernennung mehrfach gegen die Sanktionen lobbyiert. Kommt hinzu, dass das FBI immer noch untersucht, inwiefern Russland auf den amerikanischen Wahlkampf Einfluss genommen hat.
Distanz markieren
Mit der raschen Absage will die amerikanische Regierung auch Distanz markieren gegenüber Russland – gerade aufgrund der nachweislichen und mutmasslichen Verstrickungen zwischen der Trump-Regierung und Russland.
Für Exxon Mobil ist es ein weiteres Mal, dass der Ölkonzern nun die Folgen der Sanktionen zu spüren bekommt. Gemäss eigenen Angaben soll das Unternehmen deswegen bereits rund eine Milliarde Dollar verloren haben. Vor allem deshalb, weil sich Exxon aus einem grossen Förderprojekt in der russischen Arktis-Region zurückziehen musste.