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Schutz vor Vogelgrippe Deutsche Geflügelhalter fordern Stallpflicht

  • Fachpersonen in Deutschland warnen vor der schnellen Ausbreitung der Vogelgrippe.
  • Geflügelhalter dringen darum auf einen stärkeren Schutz der Bestände. Sie fordern eine Stallpflicht für die Tiere.
  • Einige deutsche Bundesländer haben den bisher grössten Ausbruch der Vogelgrippe bei Wildvögeln.

Es müsse oberste Priorität haben, die Ausbreitung des Virus zu verhindern, Tiere zu schützen und Schäden abzuwenden, sagte Georg Heitlinger vom baden-württembergischen Landesverband der Geflügelwirtschaft. Er forderte ein bundesweites Aufstallungsgebot. Nutztiere wie Geflügel aus Freilandhaltung müssten auf eine solche behördliche Anordnung in geschlossenen Ställen gehalten werden.

Hühner in einem Stall, braune und ein weisses Huhn.
Legende: Ab in den Stall zum Schutz vor der Vogelgrippe – so fordern es deutsche Geflügelhalter. Keystone/YOSHIKO KUSANO

In der Schweiz wurden in diesem Herbst bisher keine Vogelgrippefälle registriert, wie aus der Webseite des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hervorgeht.

Mit dem Ankommen der Zugvögel müsse aber auch hierzulande damit gerechnet werden, dass Fälle von Vogelgrippe wieder auftreten können, hiess es.

Person in Schutzanzug räumt tote Vögel in Traktor.
Legende: Ein Helfer sammelt einen toten Kranich auf – die Geflügelpest hat sich mittlerweile fast über ganz Deutschland ausgebreitet. Keystone/Christophe Gateau

Unter Kranichen hat die Ausbreitung der Vogelgrippe nach Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit, inzwischen ein in Deutschland bislang nicht gekanntes Ausmass angenommen.

200'000 Tiere getötet

Für Deutschland hat das FLI die Risikoeinschätzung auf hoch angehoben. Es schätzt, dass in diesem Herbst bislang mehr als 200'000 Hühner, Gänse, Enten und Puten nach Geflügelpestausbrüchen in den jeweiligen Haltungen getötet und entsorgt wurden, um die Ausbreitung der Seuche einzudämmen.

Das Institut schliesst nicht aus, dass das Infektionsgeschehen ähnliche Ausmasse annimmt wie vor vier Jahren. Bei einem der bislang schwersten Seuchenzüge in Deutschland mussten im Winter 2020/21 nach Angaben der Fachpresse bundesweit mehr als zwei Millionen Tiere gekeult werden.

In der Schweiz trat der letzte Fall von Vogelgrippe im Februar 2025 auf. Mehrere Kantone waren davon betroffen.

Zwar ist die Tierseuche in Deutschland ganzjährig verbreitet, doch mit dem Vogelzug im Herbst gewinnt das Infektionsgeschehen an Fahrt.

SRF 4 News, 24.10.2025, 12 Uhr ; 

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