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Sexualverbrechen Weitere langjährige Haftstrafen für Harvey Weinstein und R. Kelly

  • Der bereits im Gefängnis sitzende ehemalige Hollywood-Mogul Harvey Weinstein ist wegen Sexualverbrechen zu einer weiteren Haftstrafe verurteilt worden.
  • Ein Gericht in Los Angeles hat für den 70-Jährigen zusätzlich 16 Jahre Gefängnis festgelegt.
  • Auch Ex-Popstar R. Kelly wurde – in einem anderen Prozess – von einem Gericht in Chicago zu 20 Jahren zusätzlicher Haft verurteilt.

Bei dem Gerichtstermin schilderten mehrere Frauen noch einmal, wie Weinstein sich an ihnen vergangen habe. Der gefallene Hollywood-Mogul sitzt derzeit bereits eine Haftstrafe von 23 Jahren ab, zu der er 2020 nach einem Prozess in New York wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung verurteilt worden war.

Weinstein selbst erschien in grauer Gefängniskleidung und im Rollstuhl. Er verteidigte sich kurz vor der Strafmassverkündigung und bat das Gericht um «Gnade»: «Ich bestehe darauf, dass ich unschuldig bin.»

Hollywood-Mogul Weinstein

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Der 1952 im New Yorker Stadtteil Queens in eine wohlhabende Familie hineingeborene Harvey Weinstein war einst ein reicher und mächtiger Hollywood-Mogul. Er produzierte mit seiner Firma Erfolgsfilme wie «Der englische Patient», «Pulp Fiction», «Good Will Hunting» oder «Gangs of New York» und gewann für «Shakespeare in Love» selbst einen Oscar. Nun sitzt er wegen gesundheitlicher Probleme meistens im Rollstuhl und könnte den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen.

Verteidiger wollen Urteil anfechten

Speziell auf eine der Frauen bezogen, sagte Weinstein, dass er sie nicht vergewaltigt habe. «Bitte verurteilen Sie mich nicht zu lebenslanger Haft. Das verdiene ich nicht. So viele Dinge sind falsch mit diesem Fall.»

Weinsteins Verteidiger hatten bereits im Vorfeld angekündigt, sowohl das Urteil aus New York als auch jenes aus Los Angeles anfechten zu wollen.

Weinstein in Nahaufnahme
Legende: Der ehemalige Filmproduzent Harvey Weinstein erschien vor Gericht im Clara Shortridge Foltz Criminal Justice Center in Los Angeles. (04.10.2022) Etienne Laurent/Pool via REUTERS

Bei dem Prozess in Los Angeles hatte eine Jury Weinstein im Dezember wegen Sexualverbrechen in drei Anklagepunkten, darunter Vergewaltigung, schuldig gesprochen. In einem Punkt wurde er freigesprochen, in drei weiteren Punkten gab es keine Einigung. Jetzt wurde das Urteil bekannt gegeben.

Die Vorwürfe stammten von vier Frauen in einem Zeitraum von 2004 bis 2013. Unter den Klägerinnen war Jennifer Siebel, die jetzige Ehefrau des kalifornischen Gouverneurs Gavin Newsom. Die meisten Übergriffe sollen in Hotels in Beverly Hills stattgefunden haben.

#MeToo-Bewegung mitausgelöst

In New York war Weinstein wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung schuldig gesprochen worden. Der Prozess markierte einen Meilenstein der Rechtsgeschichte. Der Fall hatte damals die #MeToo-Bewegung massgeblich mit ausgelöst. Seit 2017 haben mehr als 80 Frauen Weinstein öffentlich sexuelle Übergriffe vorgeworfen.

Zeichnung des gefallenen Pop-Stars R. Kelly vor Gericht im Juni 2022.
Legende: Zeichnung des gefallenen Pop-Stars R. Kelly vor Gericht im Juni 2022. Keystone

Auch R. Kelly nochmals verurteilt

Auch in einem ähnlichen Fall wurde am Donnerstag ein Strafmass verkündet: Der bereits wegen Sexualstraftaten im Gefängnis sitzende Ex-Popstar R. Kelly wurde von einem Gericht in Chicago übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Anders als im Fall von Weinstein entschied das Gericht im Fall vom 56-Jährigen allerdings, dass er seine Haftstrafen grösstenteils parallel absitzen dürfe. Kelly war im vergangenen Jahr in New York unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger bereits zu einer Haftstrafe von 30 Jahren verurteilt worden.

SRF 4 News, 23.02.2023, 22:00 Uhr ; 

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