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Sieg der Opposition Die Linke kehrt in Argentinien zurück an die Macht

  • Mitten in der Wirtschaftskrise kommt es in Argentinien zu einem Machtwechsel.
  • Der Oppositionskandidat Alberto Fernández von den Peronisten setzte sich erwartungsgemäss durch.
  • Der konservative Amtsinhaber Mauricio Macri gestand seine Niederlage am späten Sonntagabend (Ortszeit) ein.

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Richtungswahl im krisengeschüttelten Argentinien
Aus Tagesschau vom 27.10.2019.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 33 Sekunden.

Damit ist für Macri nach nur einer Amtszeit Schluss: Er habe Fernández gratuliert und ihn für heute Montag zu einem Frühstück im Präsidentenpalast eingeladen, sagte er vor seinen Anhängern in Buenos Aires. Er wolle damit eine geordnete Amtsübergabe vorbereiten. Zugleich kündigte er eine konstruktive Oppositionspolitik an.

Nach Auszählung in mehr als 95 Prozent der Wahllokale kam der Mitte-Links-Politiker Fernández nach Zahlen der Wahlbehörde auf knapp 48 Prozent der Stimmen. Macri lag bei etwas weniger als 40 Prozent.

Kirchner neue Vize-Präsidentin

«Das ist ein grosser Tag für Argentinien», sagte der 60-jährige Anwalt Fernández am Wahlabend. Das Ergebnis fiel allerdings etwas knapper aus, als Umfragen es hatten erwarten lassen. Da Fernández mehr als 45 Prozent der Stimmen erhielt, kommt es dennoch nicht zu einer Stichwahl. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 81 Prozent.

Fernandez mit Kirchner
Legende: Anleger befürchten, dass Fernández (links) nun eine Rückkehr zur Politik von Macris Vorgängerin Kirchner (rechts) anstrebt, die auf scharfe Handels- und Kapitalkontrollen gesetzt hatte. Reuters

Mit der Wahl von Alberto Fernández kehrt auch die ehemalige Staatspräsidentin Cristina Kirchner (2007 – 2015) als Vizepräsidentin in die Regierung zurück. Gegen sie laufen mehrere Verfahren wegen Korruptionsvorwürfen. Sie ist derzeit Senatorin und geniesst daher Immunität.

Alberto Fernández gilt hingegen als gemässigt und ist nicht durch Korruptionsvorwürfe belastet. Er wird sein Amt am 10. Dezember antreten.

Mitten in der Wirtschaftskrise

Argentinien steckt erneut in einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise, obwohl der Internationale Währungsfonds (IWF) dem südamerikanischen Land im vergangenen Jahr einen Bereitschaftskredit von 57 Milliarden US-Dollar gewährt hatte.

Nur noch 200 US-Dollar pro Monat

Box aufklappen Box zuklappen

Die argentinische Notenbank reagierte noch am Sonntagabend auf den Wahlausgang. Aus Furcht vor einer weiteren Abwertung der Landeswährung Peso verschärfte sie die Regeln für den Umtausch derselbigen in Dollar drastisch. So dürften Sparer ab sofort pro Monat nur noch Peso im Wert von 200 Dollar umtauschen anstatt wie bisher 10'000 Dollar, teilte die Zentralbank mit.

Die Inflationsrate liegt bei mehr als 50 Prozent. Die Landeswährung Peso wertete nach den Vorwahlen zum wiederholten Male stark ab. Viele Anleger fürchteten offenbar eine Rückkehr Kirchners an die Macht. Sie steht für eine protektionistische Wirtschaftspolitik und eine konfliktreiche Beziehung zum IWF.

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