Darum geht es: Der französische Wein hat Probleme beim Absatz. «Vor allem kleinere und unabhängige Betriebe kämpfen mit Liquiditätsproblemen. Sie sitzen zum Teil auf vollen Kellern und können ihre Produktion kaum mehr finanzieren», sagt Mirjam Mathis, SRF-Frankreichkorrespondentin.
Das sind die Probleme: Der Rückgang des Weinkonsums ist enorm, vor allem in Frankreich selbst: Während 1960 pro Jahr pro Kopf 120 Liter Wein getrunken wurden, sind es derzeit nur noch zwischen 30 und 40 Liter pro Jahr pro Kopf. Damit bleibt viel Wein unverkauft und die Preise sinken. Dazu kommen der Klimawandel, der die Winzer vor finanzielle Herausforderungen stellt, die Konkurrenz aus dem Ausland und die Zölle aus den USA.
Die Branche leidet unter einer sich verschlechternden Situation, dem anhaltenden Rückgang des Weinkonsums – besonders bei Rotweinen – und erheblichen geopolitischen Spannungen.
Das macht die französische Regierung: Die französische Regierung will eine Überproduktion von Wein verhindern und unterstützt die Winzer dazu mit 130 Millionen Euro. Sie sollen dazu bewegt werden, Rebflächen zu roden, teilte das französische Landwirtschaftsministerium am Montag mit. «Die Branche leidet unter einer sich verschlechternden Situation, geprägt von den Auswirkungen des Klimawandels, die seit mehreren Jahren wiederholt die Ernten beeinträchtigen, vom anhaltenden Rückgang des Weinkonsums – besonders bei Rotweinen – und erheblichen geopolitischen Spannungen», erklärte das Ministerium. Es wolle auch die EU um Mithilfe bitten.
Manche Weinproduzenten diversifizieren; sie stellen zum Beispiel auf Wein ohne Alkohol, auf Saft oder auf Schaumwein um.
Das sagen die französischen Winzer dazu: Am 15. November fand in Béziers im Languedoc – einer einschlägig bekannten Weinbauregion – eine Demonstration statt. «Es sind auch schon Umstrukturierungen der Weinberge im Gange, hitzeresistente Reben werden angebaut. Manche Weinproduzenten diversifizieren auch; stellen zum Beispiel auf Wein ohne Alkohol, auf Saft oder auf Schaumwein um», sagt Mathis. Weiter fand auch ein Krisentreffen zwischen der Regierung und Vertretern des Weinanbaus statt.
Ähnlich ist die Problematik auch in der Waadt: Auch der Waadtländer Staatsrat hat vor zwei Wochen einen Plan verabschiedet, der Waadtländer Weinbauern in den kommenden vier Jahren unterstützen soll. 17.2 Millionen Franken sind für Märkte, Produktion und Nachwuchs vorgesehen. Fast 4 Millionen Franken davon sind eingeplant, um die Umstellung von Weinbauflächen auf andere Kulturen oder auf Blühbrachen auf freiwilliger Basis zu unterstützen. Das Waadtländer Weingut umfasst derzeit 3850 Hektar.