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Spannungen im Norden Malis Beschleunigter Abzug der UNO-Blauhelme aus Mali

  • Die UNO zieht ihre Blauhelm-Truppen schneller aus Mali zurück, als ursprünglich geplant war. Grund sind vermehrte Spannungen.
  • Die UNO-Mission «Minusma» soll bis zum Jahresende das Land verlassen. Dies auf Geheiss der malischen Militärregierung.
  • Es könnte erneut zu Konflikten zwischen der malischen Armee und den nomadischen Tuareg kommen.

Die UNO beschleunigt den Abzug der Blauhelm-Truppen aus einem Lager im Norden von Mali, wie die UNO-Mission zur Stabilisierung Malis (Minusma) am Sonntag mitteilte. Sie begründet den Entscheid mit der «sich verschlechternden Sicherheitslage».

Die Spannungen zwischen Rebellengruppen und der Armee hatten sich im Norden Malis zuletzt verschärft. Die UNO «ruft alle betroffenen Parteien» dazu auf, die Operation nicht zu erschweren.

Vor anderthalb Monaten hatte die UNO beschlossen, die Friedensmission im westafrikanischen Mali zu beenden und bis Ende Jahr alle über 10'000 Blauhelm-Soldaten abzuziehen. Dies, nachdem die malische Militärregierung den Abzug gefordert hatte.

Der Konflikt mit den Tuareg

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Die Tuareg hatten 2012 für Unabhängigkeit rebelliert und dabei vorübergehend mit islamistischen Terrorgruppen zusammengearbeitet. Ihr Aufstand endete 2015 mit einem von Algerien vermittelten Friedensabkommen. Die Einhaltung dessen gehörte zu den Aufgaben der UNO-Soldaten. Die Tuareg werfen Malis Militärregierung vor, sich nicht an das Abkommen zu halten und die Region nach dem Abzug der Minusma wieder unter Kontrolle bringen zu wollen.

Die malische Armee arbeitet seit dem jüngsten Militärputsch im Land 2021 mit Söldnern der Wagner-Gruppe zusammen. Sie will nach Abzug die Basen der Blauhelme übernehmen. Dies könnte im Norden Mails einen Unabhängigkeitskonflikt mit den nomadischen Tuareg neu entfachen.

SRF 4 News, 13.08.2023, 21:00 Uhr ; 

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