Russlands Präsident Wladimir Putin und der französische Präsident Emmanuel Macron kamen in der Nacht auf Dienstag zusammen. Wesentlich länger als erwartet. Die Themenpalette dürfte sehr breit gewesen sein, schätzt SRF-Frankreich-Korrespondent Daniel Voll.
Sinnbild für Differenzen
«Bei der anschliessenden Pressekonferenz hat sich gezeigt, dass die Divergenzen der beiden nach wie vor relativ breit sind.» Das illustriere auch das Bild vom langen, weissen Tisch, an dem sie sassen. «Präsident Putin hat betont, dass er mit der Position der Nato nicht einverstanden ist, dass er sie als Bedrohung für Russlands Sicherheit ansieht.»
Präsident Macron auf seiner Seite hat gesagt, es gebe keine Sicherheit für Europa, wenn es keine Sicherheit für Russland gebe. Laut Voll erklärte Frankreich zudem, dass sich die europäischen Nachbarn Russlands von Russland bedroht fühlten, weil das Land Verträge verletzt habe. «Der Grundkonflikt dauert an. Aber beide Seiten wollen das Gespräch intensivieren.»
Als Nächstes reist der französische Präsident nach Kiew. Putin und Macron haben vereinbart, nach diesem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten zu telefonieren. Macron werde Wolodimir Selenski keine konkrete Lösung mitbringen, sagt Daniel Voll. «Es ist auffällig, dass die beiden Präsidenten nach ihrem Gespräch keine Details verraten haben.»
Fahrplan und Versprechen
So gebe es keine Details über einen bestimmten Grundkonsens, ausser dass man eine Lösung suchen wolle. «Wahrscheinlich ist es mehr ein Fahrplan. Und das Versprechen, dass sich Präsident Macron aktiv als Vermittler einschalten will – als französischer Präsident, aber auch als französische Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union.»
Klar sei zumindest, dass die Präsidenten Macron-Putin bereits in einigen Tagen wieder miteinander über dieses Thema reden werden.