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Spitzentreffen der Präsidenten Frankreich und Russland wollen die Gespräche intensivieren

Mehr als fünf Stunden, bis in die Nacht, sprachen Putin und Macron unter vier Augen. Die Divergenzen blieben wohl breit.

Russlands Präsident Wladimir Putin und der französische Präsident Emmanuel Macron kamen in der Nacht auf Dienstag zusammen. Wesentlich länger als erwartet. Die Themenpalette dürfte sehr breit gewesen sein, schätzt SRF-Frankreich-Korrespondent Daniel Voll.

Sinnbild für Differenzen

«Bei der anschliessenden Pressekonferenz hat sich gezeigt, dass die Divergenzen der beiden nach wie vor relativ breit sind.» Das illustriere auch das Bild vom langen, weissen Tisch, an dem sie sassen. «Präsident Putin hat betont, dass er mit der Position der Nato nicht einverstanden ist, dass er sie als Bedrohung für Russlands Sicherheit ansieht.»

Putin sitzt am linke, Macron am rechten Ende eines meterlangen ovalen weissen Tisches.
Legende: Putin sagte in der Nacht, das Treffen sei nützlich und sachlich gewesen. Macron erklärte, er sei sicher, dass man ein Ergebnis bekommen werde, auch wenn es nicht einfach sei. Reuters

Präsident Macron auf seiner Seite hat gesagt, es gebe keine Sicherheit für Europa, wenn es keine Sicherheit für Russland gebe. Laut Voll erklärte Frankreich zudem, dass sich die europäischen Nachbarn Russlands von Russland bedroht fühlten, weil das Land Verträge verletzt habe. «Der Grundkonflikt dauert an. Aber beide Seiten wollen das Gespräch intensivieren.»

Zwei Spitzentreffen in der Ukraine-Krise

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Die französische, US-amerikanische und russische Flagge wehen im Wind.
Legende: imago images

Zu Wochenbeginn fand neben dem Treffen in Paris noch ein zweites Spitzentreffen zur Ukraine-Krise statt. In den USA empfing Präsident Joe Biden am Montag den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz. Im Unterschied zu US-Präsident Biden schlägt Macron sanftere Töne an im Umgang mit Russland und Präsident Putin.

«Das kann ein Element einer Rollenteilung sein. Quasi ‹guter Cop, böser Cop›», schätzt Frankreich-Korrespondent Daniel Voll. Im Hintergrund spiele sicher noch was anderes mit. Denn wenn Russland von der Nato spreche, seien in erster Linie die USA gemeint, die europäischen Nato-Mitglieder erst in zweiter Reihe. Der zweite Punkt ist laut Voll: «Für Europa ist der Konflikt in der Ukraine viel näher – schon allein geografisch. Damit ist auch die existenzielle Bedrohung viel grösser in Europa.»

Als Nächstes reist der französische Präsident nach Kiew. Putin und Macron haben vereinbart, nach diesem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten zu telefonieren. Macron werde Wolodimir Selenski keine konkrete Lösung mitbringen, sagt Daniel Voll. «Es ist auffällig, dass die beiden Präsidenten nach ihrem Gespräch keine Details verraten haben.»

Fahrplan und Versprechen

So gebe es keine Details über einen bestimmten Grundkonsens, ausser dass man eine Lösung suchen wolle. «Wahrscheinlich ist es mehr ein Fahrplan. Und das Versprechen, dass sich Präsident Macron aktiv als Vermittler einschalten will – als französischer Präsident, aber auch als französische Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union.»

Klar sei zumindest, dass die Präsidenten Macron-Putin bereits in einigen Tagen wieder miteinander über dieses Thema reden werden.

SRF 4 News, 08.02.2022, 06:15 Uhr ; 

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