- Südkalifornien ist am Donnerstag von einem Erdbeben der Stärke 6.4 auf der Richterskala erschüttert worden.
- Das Beben war von Los Angeles bis nach Las Vegas zu spüren. Mehrere Personen wurden verletzt. Strassen und Gebäude wurden beschädigt.
- Das Epizentrum der Erschütterung mit über hundert Nachbeben lag in einer Wüstenregion, gut 200 Kilometer nordöstlich von Los Angeles.
Die Kleinstadt Ridgecrest nahe dem Death-Valley-Nationalpark wurde am stärksten erschüttert. In der 28'000-Einwohner-Stadt gab es mehrere Verletzte. In mindestens zwei Häusern brannte es.
Nach Angaben der lokalen Feuerwehr bekämpften die Einsatzkräfte auch kleine Brände der Vegetation und Gaslecks. Auch habe es Berichte über aufgebrochene Strassen gegeben, sagte der Feuerwehrchef von Kern County.
Keine Toten oder Schwerverletzten
In Geschäften stürzten Regale ein, Häuser wurden beschädigt, einige Strassen zeigten Risse auf. Es gäbe aber keine Berichte über Todesopfer oder Schwerverletzte, sagte die Bürgermeisterin von Ridgecrest dem Sender CNN.
Die Feuerwehr von San Bernardino erklärte, Strassen und Gebäude seien beschädigt worden.
Das Epizentrum befand sich in unmittelbarer Nähe zu einem 445'000 Hektar grossen Bomben-Testgelände der US-Marine mit Namen China Lake. Es habe «erhebliche Schäden» auf der Anlage gegeben – darunter Brände und den Austritt gefährlicher Substanzen, erklärte ein Vertreter der Einrichtung.
Das letzte grössere Beben in Südkalifornien ereignete sich 1999 in der dünn besiedelten Mojave-Wüste. Der Erdstoss der Stärke 7.1 richtete kaum Schäden an. Ein heftiges Beben in Los Angeles mit tödlichen Folgen liegt gut 25 Jahre zurück.
Bei dem Northridge-Beben im Januar 1994 mit einer Stärke von 6.7 starben 57 Menschen. Es richtete Millionenschäden an.
Bewohner warten auf «The Big One»
Der US-Westküstenstaat gilt als sehr anfällig für Erdbeben: Auf einer Länge von knapp 1300 Kilometern zieht sich der San-Andreas-Graben durch Kalifornien.
An der tiefreichenden Störung in der Erdkruste schiebt sich die pazifische Platte nach Nordwesten und reibt sich am nordamerikanischen Kontinent. Dabei bauen sich gewaltige Spannungen in der Erdkruste auf, die sich in Erdbeben entladen können.
Das Beben am Donnerstag ereignete sich auf einer Verwerfung rund 150 Kilometer nordöstlich des San-Andreas-Grabens. In den vergangenen 40 Jahren hätte es in dieser Region acht weitere Male mit einer Stärke von mehr als 5 gebebt, teilte die Behörde USGS mit.