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Störung gemeldet Private US-Mondmission ist womöglich gescheitert

Die am Montag gestartete, unbemannte private Mondrakete hat technische Schwierigkeiten. Womöglich ist die Mission gescheitert.

Die private US-Mondmission ist offenbar gescheitert: Die Betreiberfirma Astrobotic gab nach dem Start der Rakete am Montag bekannt, es habe eine Störung gegeben. Ersten Untersuchungen zufolge sei wahrscheinlich das Antriebssystem gestört, hiess es vom Unternehmen mit Sitz in Pittsburgh.

Ein Treibstoffleck

Später teilte Astrobotic mit, dass auch Treibstoff auszutreten scheine. Man versuche, den Verlust zwar zu stabilisieren, hiess es. «Aber angesichts der Situation haben wir die Priorität darauf gesetzt, die wissenschaftlichen Daten zu maximieren, die wir sammeln können.» Man sei daran zu analysieren, welche «alternativen Missionsprofile» derzeit möglich wären.

Rakete.
Legende: Keystone/CRISTOBAL HERRERA-ULASHKEVICH

Nasa-Manager Joel Kearns sagte: «Jeder Erfolg und jeder Rückschlag sind Möglichkeiten, zu lernen und zu wachsen.» Man werde diese «Lektion» nutzen, um die Anstrengungen zur Erforschung, Exploration und kommerziellen Entwicklung des Mondes voranzutreiben.

Unbemannte Mondmission

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Der unbemannte Mond-Lander «Peregrine» war am Montagmorgen an Bord einer Rakete vom Typ «Vulcan Centaur» des Herstellers ULA vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida gestartet. Die Kapsel sollte eigentlich Ende Februar auf dem Erdtrabanten in einem Gebiet mit dem Namen Sinus Viscositatis («Bucht der Klebrigkeit») landen. Es wäre die erste US-Mondlandung seit den Apollo-Missionen vor über 50 Jahren, die allerdings mehrere Astronauten auf den Mond brachten.

Bei der «Peregrine Mission 1» konnten sich Private Raum für den Transport von Material zum Mond in dem Lander kaufen. Er ist 1.9 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 2.5 Metern. Auch die US-Weltraumbehörde Nasa hat mehrere Messgeräte an Bord des Landers, die unter anderem die Mondexosphäre untersuchen sollen. Damit will die Nasa ihre eigenen Expeditionen zum Mond vorbereiten.

Fortschritt dank Wettbewerb

Das sieht Volker Gass ähnlich. Er ist Direktor von «Space Innovation» an der ETH in Lausanne. «Raumfahrt ist nicht einfach», sagt er. Doch durch die Misserfolge würden auch Erkenntnisse für den nächsten Weltraumflug gewonnen.

Auch SpaceX, die Weltraumfirma von Elon Musk, gehe bei der Entwicklung ihrer wiederverwertbaren Raketen so vor: «Wie oft hat er schon eine Rakete auf ihrem Testflug in die Luft sprengen müssen?», fragt Gass rhetorisch. Gass geht auch davon aus, dass durch den Wettbewerb zwischen den verschiedenen privaten Akteuren die Innovation in der Weltraumtechnik gefördert wird.

Kosten nicht mehr allein beim Staat

Durch die Beteiligung privater Weltraumunternehmen in der kommerziellen Raumfahrt würden die Risiken und die Kosten des technischen Fortschritts auf mehrere Schultern verteilt, so Gass. Dies im Gegensatz zu früher, als der Staat allein – in den USA in Gestalt der Nasa – alle Kosten und Risiken tragen musste.

USA wollen Menschen auf den Mond bringen

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Drei Austronauten und eine Astronautin in Arbeitsgewändern.
Legende: Diese Crew soll schon bald in einer Weltraumkapsel den Mond umrunden. Reuters/Leah Millis

Im Rahmen des «Artemis»-Programms will die Nasa laut offiziellen Angaben Ende 2024 mit drei Männern und einer Frau in einer rund zehntägigen Mission den Mond umrunden. 2025 sollten dann wieder Astronauten auf dem Mond landen. Das langfristige Ziel von «Artemis» ist die Errichtung einer permanenten Mondbasis als Grundlage für Missionen zum Mars.

Allerdings meldete die Nachrichtenagentur Reuters just am Montag, dass es Probleme gebe mit den Batterien. Insidern des «Artemis»-Programms zufolge müsse der Start deshalb wohl ins nächste Jahr verschoben werden.

Zudem: «Private Industriefirmen gehen manche Sachen vielleicht pragmatischer an und sie haben neue Ideen», so Gass. Hinzu komme, dass die Nasa mehr als 50 Jahre nach der letzten Mondlandung gar nicht mehr über das Know-how für eine solche Mission verfüge. Es müsse zuerst wieder erarbeitet werden.

Technische Innovationen

Für private Unternehmen wiederum sei die Weltraumtechnologie interessant, weil damit technische Grenzen erforscht werden könnten. «Auch in der Schweiz gibt es sehr viele Firmen und junge Leute, die daran interessiert sind», betont Gass.

Teilweise seien diese auch bereits sehr erfolgreich und könnten ihre Technologien auf dem internationalen Markt verkaufen. Denn: «Was im Weltall funktioniert, funktioniert meist auch auf der Erde gut. Das erlaubt es den betreffenden Firmen, auch andere Märkte anzugehen.»

SRF 4 News aktuell, 9.1.2024, 06:50 Uhr ; 

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