- US-Präsident Donald Trump kündigt «alle» Handelsgespräche mit Kanada auf und droht dem Nachbarland mit neuen Zöllen.
- Wie hoch die Abgaben auf Importe aus Kanada in die USA künftig sein werden, soll dem Land innerhalb von sieben Tagen mitgeteilt werden.
- Das schreibt Trump auf seiner Plattform Truth Social.
Als Grund für den Abbruch der Handelsgespräche nannte Trump eine von Kanada geplante Einführung einer Digitalsteuer auf Geschäfte amerikanischer Unternehmen. Dies sei «ein direkter und unverfrorener Angriff auf unser Land», so Trump weiter.
Kanada kopiere wohl die Europäische Union, die das auch gemacht habe. Mit der EU gebe es dazu laufende Gespräche, schrieb er weiter.
Anfang April hatte US-Präsident Donald Trump die Zölle zunächst für 90 Tage ausgesetzt. Diese Frist läuft am 9. Juli aus. Nun sagte Trump auf die Frage eines Journalisten aber, dabei handle es sich nicht um ein fixes Datum. Die Frist könne verlängert oder verkürzt werden.
Zuvor hatte bereits US-Finanzminister Scott Bessent erklärt, die Verhandlungen mit den einzelnen Ländern könnten sich bis Anfang September ziehen.
Für Importe aus der Schweiz kündigte Trump Anfang April Zölle in der Höhe von 31 Prozent an. Die Schweiz verhandelt derzeit unter der Leitung von SECO-Chefin Helene Budliger Artieda mit den USA über diese angekündigten Zölle. Sie sagte: man sei bei den Verhandlungen auf den «letzten Metern».
Die kanadische Regierung hatte bereits vor einem Jahr, also noch während der Amtszeit von US-Präsident Joe Biden, eine neue Digitalsteuer (DST) eingeführt. Die DST verpflichtet den Angaben zufolge grosse in- und ausländische Unternehmen zur Zahlung einer dreiprozentigen Steuer auf bestimmte Umsätze, die sie durch Online-Nutzerinnen und -Nutzer in Kanada erzielen.
Mit dem Vorgehen will Kanada eine Besteuerung digitaler Unternehmen dort sicherstellen, wo diese Profit machen – in diesem Fall im amerikanischen Nachbarland. Die USA sind für Kanada mit Abstand der wichtigste Handelspartner.
